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Handwerk

Franz Wimmer und seine Maultrommel aus Molln

Franz Wimmer stellt nicht nur in Molln in Oberösterreich Maultrommeln her, er ist auch ein Virtuose auf seinen handgefertigten Instrumenten. Erhältlich bei Servus am Marktplatz.

Franz Wimmer in seiner Werkstatt (Bild: Stefan Pfeiffer)
Foto: Stefan Pfeiffer

Dlang-dlang-daladlangdlangdlang – Franz Wimmer steht in seiner kleinen Werkstatt im oberösterreichischen Molln in der Nähe der oberösterreichischen Voralpen und legt sich so richtig ins Zeug. Soeben hat er den Beweis erbracht, dass es möglich ist, einer kleinen Maultrommel einen Walzer zu entlocken, der als solcher erkennbar ist. „Reine Übungssache“, sagt Franz Wimmer, der gleich noch ein Volkslied, gespielt auf zwei Maultrommeln, zum Besten gibt.

Franz Wimmer spielt auf einer Maultrommel (Bild: Stefan Pfeiffer)
Foto: Stefan Pfeiffer
Franz Wimmer beim Spielen mit seiner Maultrommel
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Profis, erzählt Franz, spielen bei Konzerten meist mit vier Maultrommeln, indem sie in jeder Hand zwei halten. In unterschiedlichen Größen, die kleineren für die hohen Töne, die großen für einen gediegenen Bassklang. Es handelt sich ausschließlich um handgefertigte Modelle, so wie sie Franz Wimmer in alter Tradition herstellt. Als einziger männlicher Nachkomme wurde er seinerzeit von seinem Vater dazu bestimmt, das Unternehmen in der zwölften Generation fortzuführen.

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Servus Mondpost
Maultrommel von Franz Wimmer aus Molln (Bild: Erich Reismann)
Foto: Erich Reismann

Es ist Handarbeit

Das Anfertigen einer Metallmaultrommel mit der Hand sieht simpel aus, ist aber ein Meisterstück an Präzisionsarbeit. Der Körper wird aus einem Eisendraht in Rhombusform mit 400 Newton Festigkeit geformt, nur so lässt er sich biegen, ohne zu brechen. Das können natürlich auch Maschinen. Der feine Unterschied: Beim Profi-Instrument wird beim Übergang von den Schenkeln zur Rundung der Draht einmal gedreht. Und das geht nur per Hand – mittels Zange.

Das Biegen einer Maultrommel (Bild: Erich Reismann)
Foto: Erich Reismann

Das Geheimnis des Stimmens

Das Stimmen des Instruments war früher ein Geheimnis, das nur innerhalb der Familie weitergegeben wurde. Stundenlang ist Wimmer damals mit einem Gitarrenspieler in seiner Werkstatt gesessen und hat dem Anspielen des hohen G gelauscht. Mit wenig Erfolg, denn von 500 Maultrommeln waren gerade einmal fünf in perfekter Tonlage. Deshalb hat Wimmer in der Folge die Federn der einzelnen Töne exakt vermessen und sich Schablonen dafür angelegt.

Franz Wimmer in seiner Werkstatt in Molln (Bild: Stefan Pfeiffer)
Foto: Stefan Pfeiffer

Den Betrieb führt längst Franz Wimmers Tochter Ilse Bades. Ob deren Kinder das Handwerk weiterführen, steht noch in den Sternen.

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