Robert Chlada, Zinngießer aus Kaltenleutgeben
In der Werkstatt von Robert Chlada in Kaltenleutgeben entstehen wunderbare Weihnachtsdekorationen, aber auch moderne Rahmen und Spiegel.
In der Wienerwald-Gemeinde Kaltenleutgeben geht Robert Chlada einem alten Kunsthandwerk nach: der Arbeit mit Zinn. Die Produktpalette seiner Werkstätte ist groß und umfasst fein gearbeitete Devotionalien – vom Wandkreuz bis zum Weihbrunnen –, Christbaumschmuck, Bilderrahmen, Untersetzer und Spiegel.
Anhänger, Bilderrahmen und Deko aus Zinn
Alles Kostbarkeiten, die zum Teil in Zusammenarbeit mit jungen Designern für „Wien Products“ entstehen, einen Zusammenschluss von Wiener Betrieben und Kulturinstitutionen. Zwischen Tradition und Zukunft zu wandern macht Robert Chlada großen Spaß.
Betritt man die Werkstatt herrscht auf den ersten Blick kreatives Chaos am Ort des Schaffens. Doch der Schein trügt. Letztlich hat alles seinen Platz und in der fast andächtigen Stille der Räume lässt es sich gut arbeiten. Bei der Arbeit mit dem heißen Zinn muss Robert Chlada gut aufpassen: Niemals ohne Schutzhandschuhe gießen, immer vorsichtig bleiben. Sich nicht ablenken lassen. Zinn wird gegossen. In Kautschukformen, von denen Robert Chlada an die 800 Stück besitzt. Viele stammen noch von seinem Vater.
Ich bin in der Werkstatt aufgewachsen.Robert Chlada
Metall habe ihn schon als kleiner Bub umgeben und fasziniert. Er war auch dabei, als sein Vater erstmals versuchte, Zinn zu bearbeiten. „Ich bin langsam hineingewachsen in unseren Familienbetrieb, habe Skizzen entworfen.“ Heute fertigt Chlada Arbeiten auch individuell auf Kundenwunsch an – egal wie kurios sie erscheinen mögen. So hat etwa einmal ein Zahnarzt aus Deutschland einen Zinnhai mit Kariesproblemen bestellt.
So wird Zinn bearbeitet. Bei der Arbeit heißt es aufpassen: Der Schmelzpunkt von Reinzinn liegt bei 230 Grad Celsius. Sobald es flüssig ist, wird es in eine Form aus hitzebeständigem Kautschuk gegossen. Ist der Zinnguss erkaltet, werden die Anhänger von der Form geschnitten, glatt gefeilt und auf Hochglanz poliert.
Am liebsten arbeitet der Zinngießer abends, ja sogar nachts an seinen Stücken, dann, „wenn die schwarze Luft kommt“. Denn „es ist schön, sein eigener Herr zu sein und dann kreativ zu sein, wenn es am besten funktioniert“.
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