Anzeige

Naturapotheke

Bartflechte: das natürliche Antibiotikum

Für ihre antibakterielle Wirkung ist die Bartflechte schon lange bekannt. Sie wird auch bei vielen Hautproblemen eingesetzt.

Bartflechte, Heilpflanze, Naturapotheke, Kräuter
Foto: Mauritius Images
Die Bartflechte ist eine Art natürliches Antibiotikum.

Die Salzburger Kräuterexpertin Karin Buchart erklärt in Servus Stadt & Land die Heilkräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen. Hier geht es zu ihrem Buch: Die Naturapotheke

  • Bartflechte hilft bei: Akne, Rosacea, Entzündungen in Mund und Rachen

  • Wirkung: antibiotisch, reizlindernd, entzündungshemmend

  • Heilanwendung: Tinktur, Lutschtabletten, Räucherung

Anzeige

Anwendung

  • Innerliche Anwendung: Als Tee zubereitet lindert die Bartflechte, die auch Usnea barbata genannt wird, Gallen-Probleme und Magen-Darm-Erkrankungen. In Form einer Lutschpastille helfen die Wirkstoffe der Pflanze bei Mandel-, Hals- und Rachenentzündungen. Eine Räucherung mit Bartflechte nützt der Erkältungsvorbeugung.

  • Äußerliche Anwendung: Mit einer Bartflechten-Tinktur lassen sich Hautunreinheiten und Rosacea gut behandeln. Wobei man vorsichtig mit dem hohen Alkoholgehalt der Tinktur umgehen sollte. Diese besser 1:1 mit Wasser verdünnen, um die Haut nicht unnötig zu reizen.

Servus Mondpost
  • Räuchern mit Bartflechte für angenehmen Duft: Man braucht1 Stück Bartflechte (klein), 1 Prise Quendel (oder Thymian), einige Fichtennadeln,1 Räucherstövchen mit Sieb. Und so geht‘s: Die Kerze im Stövchen anzünden, Bartflechte aufs Sieb legen und bewusst den sanften Duft der Flechte wahrnehmen. Nach einigen Minuten Quendel und Fichtennadeln dazulegen und tief einatmen. Nehmen Sie sich dafür Zeit, 30 Minuten sollten Sie auf jeden Fall erübrigen.

Inhaltsstoffe

  • Frisch fühlt sich die Bartflechte auf der Zunge etwas ruppig an. Sie schmeckt dumpf und bitter. Das lösen die beiden Hauptkomponenten aus: stabile, schleimbildende Zuckerbausteine (Polysaccharide) und bittere Flechtensäuren.

  • Apotheker nennen diese Wirkstoffkombination Amara mucilaginosa – bitter und schleimig. Der Pilzanteil im Flechtenkörper bildet die Flechtensäuren.

Wirkung

  • Die Usninsäure, eine der Flechtensäuren, wirkt effizient gegen einige Arten von Bakterien und Pilzen, sie ist antibiotisch wirksam, speziell gegenüber Streptococcus aureus, Mykobakterien und Methicillin-resistenten Staphylokokken.

  • Bekannt ist auch, dass die Bartflechte drei Bakterienarten stoppt, die bei Akne, Rosacea und unreiner Haut eine gewichtige Rolle spielen: Pityrosporon ovale, Propionibacterium acnes und  Cornyebacterium pseudodiphtericum.

  • Insgesamt wirkt die Bartflechte entzündungshemmend und reizlindernd. Deshalb wird sie bei geröteten Schleimhäuten und bei überreiztem Magen geschätzt. Entzündungen in Mund und Rachen heilen mit der Bartflechte gut ab. Zudem bremst sie die Zellteilung. So kann Bartflechte etwa übermäßige Hornhautbildung hemmen.

Botanik

  • Unglaubliche 25.000 Flechtenarten gibt es weltweit, das Isländische Moos ist wohl die bekannteste. Auch die Bartflechte zählt dazu. Sie lebt nie allein, sondern auf einem Baum. Mystisch wirkt es, wenn sie von den Ästen hängt.

  • Sie mag es, wenn die Luft kühl, feucht und sauber ist. Sehr lange Bärte an den Bäumen gibt es deshalb nur in Gegenden mit besonders guter Luftqualität.

  • Die Bartflechte entsteht aus der Symbiose von einem Pilz mit einer Alge, wobei dem Pilz die Verbindung mit der Rinde des Baumes und damit der Zugang zu den Nährstoffen gelingt.

Geschichte

Die Bartflechte wird auch Usnea barbata genannt. Getrocknete und gemahlene Bartflechten wurden früher Mehl zugesetzt, um die Ergiebigkeit zu steigern. In vielen alten Arzneibüchern finden sich Hinweise darauf, dass die Bartflechte auch gegen Gelbsucht und Erbrechen eingesetzt wurde.

Das könnte Sie auch interessieren:

Anzeige