Bartflechte: das natürliche Antibiotikum
Für ihre antibakterielle Wirkung ist die Bartflechte schon lange bekannt. Sie wird auch bei vielen Hautproblemen eingesetzt.
Karin Buchart erklärt Monat für Monat in Servus Stadt & Land die Heilkräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen. Hier geht es zu ihrem Buch: Die Naturapotheke
Bartflechte hilft bei: Akne, Rosacea, Entzündungen in Mund und Rachen
Wirkung: antibiotisch, reizlindernd, entzündungshemmend
Heilanwendung: Tinktur, Lutschtabletten, Räucherung
Innerliche Anwendung: Als Tee zubereitet lindert die Bartflechte, die auch Usnea barbata genannt wird, Gallen-Probleme und Magen-Darm-Erkrankungen. In Form einer Lutschpastille helfen die Wirkstoffe der Pflanze bei Mandel-, Hals- und Rachenentzündungen. Eine Räucherung mit Bartflechte nützt der Erkältungsvorbeugung.
Äußerliche Anwendung: Mit einer Bartflechten-Tinktur lassen sich Hautunreinheiten und Rosacea gut behandeln. Wobei man vorsichtig mit dem hohen Alkoholgehalt der Tinktur umgehen sollte. Diese besser 1:1 mit Wasser verdünnen, um die Haut nicht unnötig zu reizen.
Inhaltsstoffe und Wirkung: Die Hauptkomponenten der Bartflechte bilden stabile, schleimbildende Zuckerbausteine (Polysaccharide) und bittere Flechtensäuren. Die Usninsäure, eine der Flechtensäuren, wirkt effizient gegen einige Arten von Bakterien und Pilzen. Sie ist antibiotisch wirksam, speziell gegenüber Streptococcus aureus, Mykobakterien und Methicillin-resistenten Staphylokokken.
Biologische Merkmale: Die Bartflechte lebt nie allein, sondern auf einem Baum. Sie mag es, wenn die Luft kühl, feucht und sauber ist. Viele lange Bartflechten an den Bäumen sind ein Indiz für hervorragende Luftqualität. Die Bartflechte entsteht aus der Symbiose von einem Pilz mit einer Alge, wobei dem Pilz die Verbindung mit der Rinde des Baumes und damit der Zugang zu den Nährstoffen gelingt.
Geschichte: Die Bartflechte wird auch Usnea barbata genannt. Getrocknete und gemahlene Bartflechten wurden früher Mehl zugesetzt, um die Ergiebigkeit zu steigern. In vielen alten Arzneibüchern finden sich Hinweise darauf, dass die Bartflechte auch gegen Gelbsucht und Erbrechen eingesetzt wurde.
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