Zu Besuch im Glückskräutergarten beim Metzgerhaus in Kirchdorf in Tirol
Im Glückskräutergarten beim historischen Metzgerhaus ist es unordentlich – und das ist gut so. Denn Kräuterfrau Sonja Schwaiger hat ihre Finger im Spiel. So gedeihen duftende Heilkräuter und Blumen ohne Unterlass. Und das macht Mensch und Tier glücklich.
Es summt und brummt im Kräutergarten. Schmetterlinge und Bienen fliegen fleißig umher. Direkt neben dem Metzgerhaus aus dem 17. Jahrhundert befindet sich der Glückskräutergarten, wo uns Kräuterexpertin Sonja herzlich begrüßt. Das Kleinod gibt es seit Mai 2023, wöchentlich teilt die Kräuterfrau hier mit Besuchern ihr umfangreiches Wissen.
Im Garten darf alles wachsen, was möchte – gemäß dem Motto „ordentlich schlampig“. Für Sonja ist es selbstverständlich, der Natur etwas zurückzugeben. Besonders fasziniert sie, dass Pflanzen seit jeher kleine Wehwehchen heilen oder wirkungsvoll vorbeugen können. Sie selbst stellt Tee, Salben, Räuchermischungen und Badesalze her und schätzt es, genau zu wissen, was darin enthalten ist: „Es macht auch Spaß, Wissen weiterzugeben und andere dafür zu begeistern. Das Schönste ist, die Besucher so glücklich zu machen.“ Ihr größtes Glück im Kräutergarten sind die Käfer sowie die Farben und Düfte der Pflanzen.
Die umfangreiche Auswahl an Kräutern im traditionell gestalteten Glückskräutergarten umfasst sowohl Küchenkräuter als auch Heilpflanzen der heimischen und europäischen Pflanzenwelt. Neben schmackhaftem Oregano gedeihen hier Räucherkräuter wie Lavendel und Heilkräuter wie das Echte Johanniskraut. Bei den Führungen werden ausgewählte Pflanzen gesammelt und zu saisonal abgestimmten Haus- und Heilmitteln verarbeitet. Unter Sonja Schwaigers Anleitung entstehen so duftende Badesalze und köstliche Kräutersalze oder im Winter Duft- und Räuchermischungen.
Wir bereiten mit Sonja ein Oxymel zu, eine hustenstillende, schleimlösende und abschwellende Wohltat aus der Natur. Das Rezept dazu finden Sie weiter unten im Artikel.
Während unserer Führung sammeln wir mit Sonja Pflanzen für unser Kräuterelixier. Das dauert, denn es sprudelt aus der Tirolerin nur so heraus. Zu jeder Pfanze hat sie etwas zu erzählen: So kann etwa das Gänsefingerkraut, ein Verwandter des Fünffingerkrauts und der Blutwurz, unterstützend bei Magenschmerzen helfen. Die Begeisterung der Pflanzenheilkundigen begann früh in Sonjas Kindheit, ihre Oma war selbst eine Kräuterkundlerin und hat ihr alles über die Heilkraft der Natur beigebracht. „Ich hab das von klein auf mitbekommen“, erzählt Sonja stolz.
Ihre Lieblingspflanze? Es ist die Schafgarbe. Sie trocknet die Blüten und Blätter, pulverisiert sie anschließend und streut das Pulver über Salate oder das Müsli. Schafgarbe enthält viele Bitterstoffe sowie Eisen, Kalzium und Magnesium. So deckt sie ihren Bedarf an Bitterstoffen, „ohne dass meine Familie sagt, oh, es schmeckt so gesund“.
Oxymel: Das braucht's
30 g Blütenhonig
15 g naturtrüber Apfelessig
10 g Kräuter (Eibisch, Quendel und Spitzwegerich)
Gefäß für Essenz (Schraubglas)
Kräutermischung herstellen: So geht's
Blätter ohne Stiel mit einem Keramikmesser klein schneiden.
In einem Gefäß Kräuter, Honig und Apfelessig vermischen.
Essenz für sechs Wochen im Halbschatten auf einer Fensterbank lagern und täglich schütteln.
Litzlfeldner Str. 1
6382 Kirchdorf in Tirol
Dieser Artikel entstand im Zuge der Servus Sommerfrische in der Region St. Johann in Tirol.
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