Schönes Papier selbermachen
Aus Zeitungsschnipseln, Wasser und sommerlichen Blüten entsteht mit etwas handwerklichem Geschick schönes Papier.
Schon vor mehr als 2.000 Jahren wurde in China Papier hergestellt, um darauf zu schreiben. Ein wahrlich schöpferischer Vorgang, an dem sich bis heute nicht grundlegend viel verändert hat.
Die Fasern, die man zum Papierschöpfen benötigt, wurden in unseren Breiten bis Mitte des 19. Jahrhunderts aufwendig aus Hadern gewonnen. So hießen die von Lumpensammlern angelieferten Stofffetzen. Auch Flachs- und Hanfreste verwendete man früher.
Das Schöpfen geschah dann in hölzernen Wannen, sogenannten Bütten. Deshalb nennt man bis heute das schöne Papier mit Siebstruktur und ungleichmäßigem Rand Büttenpapier.
Im Mittelalter wurde in Europa die sogenannte weiße Kunst bereits in eigenen Papiermühlen wohlorganisiert betrieben. Unter dem Mühlenmeister bewerkstelligten dort die Schöpfer, Gautscher, Ableger und Leimer die einzelnen Arbeitsschritte der Papiererzeugung.
All diese traditionellen Handwerksberufe verbinden wir für unsere tollen, selbst gemachten Lesezeichen.
Das brauch's für selbst gemachtes Papier
Altpapier
Kochlöffel
Wasserwanne
2 Holzstäbe
einen alten Bilderrahmen
Reißnägel
ein feinmaschiges Netz
Schere
Filzplatten
Geschirr- und Stofftaschenücher
Nudelwalker
Gräser und Blumen
ein zweifärbiges Paketband
eventuell Pinsel und Kleister
So wird's gemacht
Für den Papierbrei haben wir Altpapier zerschnitten, über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht, dann püriert und anschließend zarte Blüten in die sogenannte Pulpe gerührt.
Den Schöpfrahmen basteln wir aus einem alten Bilderrahmen, über den ein feinmaschiges Netz (z. B. ein Fliegengitter) gespannt und auf der Rückseite mit Reißnägeln fixiert wird.
Jetzt tauchen wir den Schöpfrahmen langsam und senkrecht bis auf den Grund der Wanne, drehen ihn waagrecht und holen ihn wieder herauf. Dann lässt man ihn abtropfen. Nun kann man weitere Blumen oder Blätter auf die Papiermasse legen.
Das feuchte Papier lösen wir vom Sieb, indem wir den Schöpfrahmen auf ein dünnes Baumwolltuch mit darunterliegendem Filz legen und die Pulpe mit einem Tuch vom Schöpfrahmen drücken.
Den Rahmen entfernen.
Dann legen wir ein saugfähiges Stück Stoff auf das Schöpf-Werk und walken mit einem Nudelholz das überschüssige Wasser heraus.
Zum Trocknen hängt man das Tuch auf, bis das Papier sich löst. Dann das Papier noch flach trocknen lassen und über Nacht mit Büchern beschweren, damit es sich nicht wellt.
Zweifärbige Paketschnur durchfädeln – fertig!
Übrigens: Um das mit Blüten verzierte Papier haltbarer zu machen, einfach nach dem Trockenen einmal mit Kleister drüberpinseln.
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