Haussperling
Passer domesticus · Familie: Sperlinge (Passeridae)
MERKMALE
Etwa 15 cm lang ist der allgegenwärtige Spatz. Die Weibchen sind unauffällig, Rücken und Flügel zeigen Streifenmuster in Gelb- und Brauntönen, Kopf und Brust sind hellbraun.
Die ähnlich gemusterten Rücken und Flügel der Männchen haben kräftigere Farben, der Scheitel ist hellgrau.
Typisch: die schwarze Kehle und die schwarzen Augenmasken.
Nest: kugelförmig in Höhlen, Bäumen, Dächern, Mauernischen, auch in Gebäuden
Eier: 4 bis 6 Stück, ca. 2 cm lang, weiß bis bläulich, mit braunen Flecken
Brutverhalten: 2 bis 3 Bruten im Jahr; Brutdauer 10 bis 14 Tage; das Männchen (re.) beginnt mit dem Nestbau; beide brüten und füttern; Dauerehe
LEBENSWEISE
Der standorttreue Haussperling dürfte, wie Fossilienfunde im Nahen Osten nahelegen, schon in der Altsteinzeit vor 400.000 Jahren in der Nähe von Hominiden und Menschen gelebt haben und ist damit einer der ältesten Kulturfolger der Tierwelt; er scheint sogar auf den Homo sapiens angewiesen zu sein.
Im Fall von humanen Absiedelungen hat sich gezeigt, dass auch die Sperlingspopulationen verschwinden. Das Verhalten des geselligen Vogels kann auch in Städten gut studiert werden: sein typisches Hüpfen, die kleinen Balgereien mit Artgenossen, seine Vorliebe für Bäder in Wasser und Staub.
Spatzen ernähren sich vor allem von Sämereien, sind aber nahezu Allesfresser; Nestlinge werden überwiegend mit Insekten gefüttert, erst später auch mit Samen.
GESANG
Bekannt ist der Spatz vor allem für sein Tschilpen. Er imitiert aber auch kurze Rufe anderer Vögel. Im Fall des Todes beider Eltern reagieren nahe Spatzen auf die Bettelrufe von Nestlingen und übernehmen deren Versorgung.
VOLKSTÜMLICHE NAMEN
Spatz bzw. Sperling leitet sich vom althochdeutschen sparo (zappeln) ab. Im Volksmund heißt er auch Tscheang, Tschech, Diab, Dachspatz oder Dreckspatz.
WISSENSWERTES
Sie pfeifen es von den Dächern, man schießt mit Kanonen auf sie, und manchmal ist es besser, nur einen von ihnen in der Hand zu haben als einen größeren Vogel auf dem Dach. Die Gegenwart des Haussperlings in nahezu allen Lebensbereichen hat zu einer Vielzahl von Sprichwörtern über ihn geführt.
Lange galt er auch als Schädling in der Landwirtschaft und Überträger von Krankheiten. Selbst Vogelschutzverbände boten zum Schutz anderer Arten bei der Winterfütterung Futterhäuschen an, die der Spatz nicht nutzen konnte. Die hießen zum Beispiel „Kontraspatz“.
Sein lautstark demonstriertes Paarungsverhalten machte ihn weiland sogar zum Symbol für Unzucht.
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