Wie Vögel wohnen
Schon seit Jahrhunderten machen es sich einige Störche auf Häusern bequem. Der Grund ist einfach: Meister Adebar findet in der Nähe von Menschen oft die besten Wiesen und Felder, um auf Frosch-, Maus- oder Regenwurmjagd zu gehen.
Und die Dächer und Kamine sind stabil genug, um den bis zu 1.000 kg schweren und 2,5 m hohen Horst zu tragen. Viele Störche bauen nicht jedes Jahr neu. Sie kommen im Frühling zum alten Nest zurück.
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Zimmermann aus dem Wald
Spechte zimmern sich ihre Bruthöhle mit kräftigen Schnäbeln draußen im Wald. Herr und Frau Specht suchen sich dafür mit Vorliebe schon etwas morsche, aber noch trockene Bäume. So haben sie es mit dem herausmeißeln der Holzspäne etwas leichter. Bis zu vier Wochen ist das Paar damit beschäftigt. Wird das Zuhause später im Jahr nicht mehr benötigt, freuen sich bereits Nachmieter wie Tauben, Fledermäuse oder Eichhörnchen über die schmucke Waldwohnung.
Mit Lehm und Spucke
Besonders gefinkelte Baumeister und gar nicht menschenscheu sind die Schwalben. Sie errichten ihre Nester oft direkt in Stiegenhäusern, über Haustüren oder in wind- und wettergeschützten Ecken unterm Dach. Dazu sammeln sie mit den Schnäbeln fleißig feuchten Lehm, um aus bis zu 1.000 Kügelchen ein Nest zu formen und mit Speichel zu verkleben. Nach rund zwei Wochen ist alles fertig, und der Innenraum wird nur noch mit weichen Gräsern und Federn ausgepolstert. Der Nachwuchs kann kommen.
Das Nesthäkchen
Wie der Eisvogel baut auch dieser Künstler sein Nest nahe am Wasser: die Beutelmeise. Der Name verrät es bereits: aus zarten Zweiglein, Pflanzenfasern, Spinnfäden und sogar Tierhaaren webt und strickt sich der Vogel mit der schwarzen Maske ein Beutelnest, das vom Ast baumelt.
Mitten im Schilf
Wer geschickt von Halm zu Halm klettert und mit Vorliebe Insekten, Spinnen und Schnecken futtert, ist im Schilf prächtig aufgehoben. Kein Wunder also, dass der Teichrohrsänger auch gleich hier sein Nest baut. Bei Familie Teichrohrsänger ist übrigens das Weibchen oberster Bauherr: Es sucht nicht nur den passenden Platz aus, sondern dreht auch gleich selbst geschickt unzählige Halme um die Schilfstängel, bis eine kleine Plattform entsteht. Von dort aus werden dann die Nestwände geflochten, bis das kuschelige Nest fertig ist.
Tarnung ist alles
Ganz schön ungerecht: Das Stockenten-Weibchen trägt im Gegensatz zum bunt schillernden Erpel nur ein schlichtes braun-weiß gesprenkeltes Federkleid. Das hat aber einen guten Grund: Stockenten sind nämlich Bodenbrüter und haben als Nest meist nur eine flache Mulde irgendwo am Uferrand. Frau Ente tut also gut daran, nicht wie ihr Mann farbenfroh durch die Gegend zu leuchten, sonst würde sie nur freche Eierräuber wie Fuchs oder Marder auf sich und das Nest aufmerksam machen.
Reif für die Insel
Der Haubentaucher vertraut auf ein Schwimmnest. So versichert er sich gegen Eierdiebe. Er baut aus Schilfhalmen ein Grundgerüst, auf das der elegante Taucher dann trockenes Laub, kleine Zweige und Wurzeln legt. Verankert wird das Ganze mit Pflanzen, die aus dem Wasser ragen. Noch bevor dort aber Eier gelegt werden, dient die Insel häufig als romantisches Liebesnest für das Haubentaucher-Paar.
Und wie sieht sein Nest aus?
Ja, zum Kuckuck, wohin legt denn eigentlich dieser berühmte Vogel seine Eier? Des Rätsels Lösung: Der Kuckuck kommt erst spät aus dem Süden zu uns und pfeift überhaupt aufs Nestbauen. Er jubelt seine Eier einfach anderen Vögeln unter, die sie für ihn ausbrüten. Und danach müssen die armen Zieheltern, wie etwa der Teichrohrsänger oder das Rotkehlchen, auch noch die fremden und überaus gefräßigen Riesenbabys durchfüttern.
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