Hausbesuch im Tiroler Bergbauernhaus
Hinter Steinberg am Rofan kommt nichts mehr, nur mehr grandiose Natur. Zu Gast bei Georg Gasteiger, der ein betagtes Tiroler Bergbauernhaus mit jungem Geist erfüllt.
„Das Haus traf die Entscheidung“, sagt Georg Gasteiger und schiebt ein Scheitl in den Holzofen. Wohlige Wärme macht sich breit, während die Schatten draußen vor den Fenstern länger werden. Draußen, das ist Steinberg am Rofan: sechs Häuser, die sich um eine spitztürmige Kirche drängen. Eine beschauliche Postkartenidylle, „das schönste Ende der Welt“, wie eine Tageszeitung einmal schrieb – nur einen Katzensprung entfernt vom Achensee mit seinen vielen Touristenburgen.
Die Grundmauern an die 400 Jahre alt, das Anwesen seit Jahrzehnten mehr oder weniger sich selbst überlassen – da überlegt man zweimal, ob man es sich antun soll, das Gebäude herzurichten. Auch Georg Gasteiger und seine Frau Barbara Anselm hatten reichlich Diskussionsstoff, bevor sie sich an die Sanierung des Mesnerhofs machten. Doch dann traf eben das Haus eine Entscheidung. Es drohte damit, sich von einem seiner Balkone zu trennen. Holzwespen hatten ihm so zugesetzt, dass er kurz davor war, abzustürzen. „Wir hatten damals zwar schon beschlossen, den Mesnerhof zu retten, wussten aber noch nicht so recht, in welche Richtung es gehen sollte“, erinnert sich Georg Gasteiger.
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Einen Ort für Neues schaffen
Sein Vater hatte den Hof einst auf Leibrente gekauft; als die früheren Besitzer – zwei betagte Brüder – starben, stand die Überlegung im Raum, das aus drei Häusern bestehende Ensemble einfach abzureißen. Den benachbarten 800 Jahre alten Kirchenwirt hatte erst kurz zuvor dieses Schicksal ereilt.
„Aber Abreißen kam für uns nicht infrage“, sagt Georg. Er, der Tiroler Bauernbub, hatte in Wien Wirtschaft studiert und sich in seiner Arbeit viel mit der Frage beschäftigt, an welchen Orten und unter welchen Voraussetzungen Neues entsteht. Einen solchen „Ort für Neues“ wollten er und seine Frau schaffen, so viel war klar.
Zunächst einmal jedoch galt es, das Alte zu erhalten und aufzupäppeln. „Immer wieder mussten wir uns die Frage stellen: Kommt das weg, oder bleibt es da?“, erinnert sich Georg Gasteiger an schwierige Entscheidungen. Im Zweifel entschied sich das Paar fürs Dalassen. Und gut war's!
Alte Sachen neu verwenden
Wer ein altes Haus übernimmt, stößt darin unweigerlich auf Zeugnisse aus vergangenen Tagen. Mit etwas Einfallsreichtum und Geschick lassen sich daraus nützliche und charmante Wohnaccessoires machen.
So wurde im Mesnerhof aus einem alten Fensterladen eine Ablage für Zeitschriften, Briefe, Karten und andere Post.
Der Papierkram steckt nun in den hölzernen Lamellen.
Eine altes Heumandl – in Tirol auch Stiefel oder Stiefler genannt – dient wiederum als Garderobe für Mäntel, Hüte und Jacken.
Im Freien kann man das Heumandl auch als Kletterhilfe für Rosen oder Efeu verwenden.
Selbst der Terrassenbelag aus alten Betonsteinen fand eine neue Verwendung: Hochgestapelt und zum Viereck aneinandergereiht, sind die Steine der ideale Rahmen für ein Kräuterbeet.
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Dieser Hausbesuch fand im März 2016 statt.
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