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Wasser mit Zucker und Gewürzen aufkochen, den Heidelbeersaft dazumischen und 5 Minuten mitkochen.
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Nach dem Auskühlen den Weingeist beimengen und den Schnaps in Flaschen abfüllen. Vor dem Genuss mindestens drei Wochen reifen lassen.
Heidelbeerschnaps von der Gosauschmiedin
Die Gosauschmiedin war seinerzeit eine berühmte Köchin, bei ihr speiste sogar Kaiser Franz Joseph I. Ob Seine Majestät auch Heidelbeeren für den Likör der Wirtin gesammelt haben, ist freilich nicht überliefert.
In Schwertberg im Mühlviertel wird der Heidelbeerschnaps noch genauso zubereitet wie es anno dazumal die Gosauschmiedin tat.
Die Gosauschmiedin und der Heidelbeerschnaps
Genau beim Gosauschmied, da war einmal die Straße zu Ende. Von hier ging’s nur mehr zu Fuß weiter, und wer das nicht wollte, der ließ sich in der Sänfte tragen. Zum Hinteren Gosausee etwa oder zur Gosaulacke, zum Grubenalmmoor oder zu einer der vielen anderen Naturschönheiten der hochromantischen Gegend, die heute als Weltkulturerbe „Hallstatt-Dachstein“ im Salzkammergut bekannt ist.
Seit 1697 gibt es den Gosauschmied hier als Wirtshaus. Davor war es, wie der Name vermuten lässt, eine Schmiede. Und weil Kaiser Franz Joseph im Sommer gern von Bad Ischl aus auf einen Besuch vorbeischaute, war für ihn auch immer ein Zimmer reserviert. Bekannt war das geschichtsträchtige Haus auch wegen seiner guten Küche. Die handschriftlichen Aufzeichnungen der Rezepte der Gosauschmiedin hatten einen legendären Ruf und wurden gerne als Vorlage genommen.
So stammt zwar unser Rezept für den angesetzten Heidelbeerschnaps (der eigentlich mehr ein Likör ist) aus einem alten oberösterreichischen Kochbuch mit dem klingenden Namen Busserlsuppn, Bauchstecherl und Rauhwuzlkoch. Die Autorin Helga Litschel schrieb eigens dazu: Für meine Mutter war der Sebalditag am 19. August ein wichtiger Stichtag, den Heidelbeerschnaps anzusetzen.
Ein treffliches Rezept für das aromatische Getränk fanden wir aber auch im Kochbuch der Gosauschmiedin, die eine anerkannt und weithin gerühmte gute Köchin war. Etliche Speisen von der Gosauer Wirtin gehören heute noch zum Repertoire des nach wie vor existierenden Gasthofs. Käthe Tiefenbacher hieß sie mit Namen und war die Großtante des heutigen Besitzers.
Legendär etwa ist ihr Kaiserschmarren, der schwimmend im Schmalz herausgebacken wird. Die besondere Kunst dabei ist es, die richtige Temperatur des heißen Fetts zu erwischen, damit sich der Teig nicht vollsaugt, sondern resch und knusprig auf dem Teller landet.
Ganz wunderbar passt zum kaiserlichen Schmarren: der besagte Heidelbeerlikör.
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Juli 2012 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
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4 Portionen | 10 Minuten | 20 Minuten |
250 ml | Wasser |
250 g | Zucker |
8 | Gewürznelken |
0.5 | Zimtstange |
Schale von 1 Zitrone | |
1 l | Heidelbeersaft |
250 ml | Weingeist |