Kürbissorten im Überblick – mit Bildern
Von Hokkaido bis Butternuss: Wann ist der Kürbis reif, wie schmeckt das Fruchtfleisch und welche Sorte muss man vor dem Kochen schälen?
1. Muskat de Provence
Der Muskatkürbis ist im unreifen Zustand dunkelgrün, er verfärbt sich langsam hellbraun-orange. Das sattorange Fleisch ist fest und schmeckt fein nussig, fruchtig, fast süß mit einem leichten Muskatton.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, Auspflanzen ab Ende Mai.
Erntezeit: August bis Oktober, wird nicht voll ausgereift geerntet.
Größe & Gewicht: Muskatkürbisse erreichen bis zu 50 Zentimeter Durchmesser und werden fünf bis 30 Kilogramm schwer.
Küchen-Tipp: Zur Verarbeitung in der Küche muss die Schale entfernt werden. Der Muskatkürbis ist vielfältig einsetzbar, etwa für Suppen, Kuchen oder Kompott, zum Braten, Dünsten oder Backen. Lässt sich gut mit den kräftigen Aromen von Schalotten, Knoblauch, Stangensellerie oder Äpfeln kombinieren.
Besonderheit: lange lagerfähig, macht sich ausgehöhlt gut als Suppenschüssel.
2. Langer von Neapel
Im dunkelorangen, etwas wässrigen Fruchtfleisch des Langer von Neapel verstecken sich wenig Kerne. Sein vollaromatischer, fruchtiger Geschmack und die zarte Muskatnote machen ihn zu einem ausgezeichneten Speisekürbis.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, Auspflanzen Ende Mai, Juni.
Erntezeit: September, Oktober.
Größe & Gewicht: Diese Kürbissorte wird – wie der Name schon sagt – sehr lang: zwischen 75 Zentimeter bis zu 1,5 Meter. Ausgereift kann der Lange von Neapel bis zu 30 Kilogramm schwer werden.
Küchen-Tipp: Eine vielseitig einsetzbare Sorte, zum Beispiel für Salate, Suppen, Gemüsegerichte oder Gulasch. Die weiche Schale lässt sich gut entfernen. Eignet sich aber auch zum Backen sowie für Süßspeisen. Mediterrane Gewürze wie Thymian, Oregano oder Rosmarin unterstreichen sein feines Aroma.
Besonderheit: Der Lange von Neapel wird wegen seiner Größe oft scheibenweise angeboten.
Das könnte Sie auch interessieren:
3. Birnen-Kürbis (Butternuss-Kürbis)
Die Schale des Birnen- oder Butternuss-Kürbisses ist leicht gelblich und sehr glatt. Darunter verbirgt sich helloranges Fruchtfleisch mit zartem Butteraroma und einer dezenten Süße.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, Auspflanzen im Mai.
Erntezeit: August bis September
Größe & Gewicht: ca. 30 Zentimeter lang, 500 Gramm bis 2,5 Kilogramm schwer.
Küchen-Tipp: Ein Alleskönner, der sich gut schälen lässt und wenig Kerne hat. Gut zum Braten, Dünsten, Dämpfen und Füllen. Der Birnen-Kürbis eignet sich gut für Suppen, Pürees, Kuchen, Marmelade oder Kompott. Er verträgt sich gut mit kräftigen Komponenten wie Knoblauch, Chili oder frischen Kräutern und ist sehr gut lagerfähig.
Besonderheit: Die wenigen Kerne befinden sich nur im untersten Teil der Frucht.
4. Hokkaido
Der dunkelgrüne oder orange Edelkürbis zählt zu den beliebtesten Kürbissorten. Das feste, faserarme Fruchtfleisch ist hell- bis dunkelorange und wird beim Kochen mürb. Der nussartige Geschmack erinnert ein wenig an Maroni.
Gut zu wissen: So gelingen perfekte heiße Maroni
Pflanzzeit: Vorkultur Mitte April, Auspflanzen Ende Mai.
Erntezeit: September bis zum ersten Frost.
Größe & Gewicht: 15 bis 25 Zentimeter Durchmesser, ein bis drei Kilogramm schwer.
Küchen-Tipp: Beliebt als Suppe, Püree, Gratin oder Gulasch. Eignet sich auch für Kompott oder Kuchen und ist gut lagerfähig.
Besonderheit: Muss nicht geschält werden, die harte Schale wird beim Kochen weich. Kann auch roh gegessen werden.
5. Spaghetti-Kürbis
Der oval-runde Gartenkürbis ist außen cremefarben und wird mit zunehmender Reife gelb. Das Fruchtfleisch mit seinen langen Spaghetti-ähnlichen Fasern ist hellgelb und hat ein mildes nussiges Aroma.
Pflanzzeit: Vorkultur Mitte April, Auspflanzen Ende Mai.
Erntezeit: August bis Spätherbst.
Größe & Gewicht: 20 bis 30 Zentimeter lang, wird ein bis drei Kilogramm schwer.
Küchen-Tipp: Gut als Salat, mit Sauce, Käse oder Fleisch. Der Kürbis kann eingestochen und im Ganzen gekocht oder im Backrohr gebraten und dann ausgehöhlt werden. Achtung: nicht sehr lange lagerfähig.
Besonderheit: Der einzige Kürbis, bei dem man die Kerne nicht unbedingt vor dem Kochen entfernen muss. Das Kürbisfleisch ist nach dem Kochen nudelartig.
6. Patisson (UFO-Kürbis)
Der Patisson ist weiß, gelb oder grün. Es gibt aber auch gestreifte oder gesprenkelte Exemplare. Er wird mit der Schale zubereitet und hat ein weißes, festes Fruchtfleisch, das mit seinem neutralen Geschmack an Zucchini erinnert.
Pflanzzeit: Vorkultur Ende April, Auspflanzen Ende Mai.
Erntezeit: Juli bis Oktober.
Größe & Gewicht: Vom Zwergkürbis bis zu Exemplaren mit 20 Zentimeter Durchmesser ist alles möglich, UFO-Kürbisse werden bis zu 600 Gramm schwer.
Küchen-Tipp: Eignet sich zum Füllen, schmeckt gegrillt, frittiert oder paniert; nicht gut lagerfähig.
Besonderheit: Auch die Blüte ist essbar. Der Patisson sollte eher jung geerntet werden, er wird mit der Schale gegessen und lässt sich gut in Essig einlegen.
7. Eichelkürbis
Der Eichelkürbis ist gelb bis dunkelgrün. Es gibt aber auch bunte und weiße Exemplare. Er kann roh oder gekocht gegessen werden. Solange die Schale noch weich ist, schmeckt er am besten. Ausgereift ist er als Dekoration geeignet.
Pflanzzeit: Nach Ende der Frostzeit
Erntezeit: 85 Tage nach der Keimung
Größe & Gewicht: Zehn bis 18 Zentimeter groß und 1/2 bis 1 Kilogramm schwer
Küchen-Tipp: Schmeckt gebacken am besten.
Besonderheit: Auch die Blüte ist essbar. Der Eichelkürbis schmeckt zu Reis, Fleisch und Gemüse und kann auch süß in einer Sauce oder Glasur gegessen werden.
8. Steirischer Ölkürbis
Der steirische Ölkürbis ist als junger Kürbis dunkelgrün, später wird er immer mehr gelb-orange. Seine Samen zur Ölgewinnung und als geröstete Knabberkerne verwertet; ausgehend von der Steiermark in Österreich, hat sich die Anbau- und Verarbeitungskultur des nussig schmecken den „grünen Golds“ entwickelt.
Pflanzzeit: Ende April, Anfang Mai
Erntezeit: Im Sommer zum Verkochen, im Herbst, um aus den Kernen Öl zu pressen
Größe & Gewicht: Ein reifer Kürbis wiegt 8-10 Kilogramm
Küchen-Tipp: Für alle Gerichte verwendbar, aber besonders gut für Marmeladen und Chutneys.
Besonderheit: Schalenlose Kerne.
9. Turbankürbis
Der Turbankürbis ist meistens orange, grün und weiß gemustert. Beim Wachsen bleibt der Blütenansatz als Ring stehen, diese Form erinnert an einen Turban. Wegen diesem speziellen Merkmal wird er gerne als Dekoration verwendet, aber er schmeckt auch gut.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, nach Abhärtungsphase nach den Eisheiligen auspflanzen
Erntezeit: Im September bei verholztem Fruchtstiel
Größe & Gewicht: Turbankürbisse haben ausgewachsen einen Durchmesser zwischen zehn und 25 Zentimetern Durchmesser
Küchen-Tipp: Vielseitig einsetzbar, durch deine mehlige Konsistenz besonders geeignet für Suppen und Pürees. Verträgt kräftige Gewürze und Kräuter.
Besonderheit: Mehrere Monate lagerfähig
10. Blue Ballet-Kürbis
Mit seiner blau-türkisenen Schale leuchtet der Blue Ballet regelrecht inmitten seiner gelb-orangenen Kürbis-Verwandten. Durch den eher niedrigen Ertrag pro Pflanze, nämlich nur 1 bis 2 Früchte, ist er zudem auch noch eine kleine Rarität. Das Fruchtfleisch ist hell-orangefarben und seine Schale ist essbar.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, Pflanzung Mai/Juni
Erntezeit: Ende August bis Anfang Oktober
Größe & Gewicht: Blue Ballet-Kürbisse wiegen im Durchschnitt 1-3 Kilogramm.
Küchen-Tipp: Vielseitig in seiner Verwendung eignet er sich sehr gut für Suppen, Aufläufe, Kuchen, Marmeladen und Gratins.
Besonderheit: Mehrere Monate lagerfähig
11. Riesenzentner-Kürbis
Der Riesenzentner ist, wie sein Name schon sagt, der Herkules unter den Kürbissen. Bis zu 50 Kilogramm Fruchtfleisch kann ein einzelner Kürbis auf die Waage bringen. Während er früher hauptsächlich als Kraftfutter für Vieh verwendet wurde, zählt er heute zu den beliebtesten Kürbissorten.
Pflanzzeit: Vorkultur im April, Pflanzung rund drei Wochen später.
Erntezeit: Ab Mitte September
Größe & Gewicht: Riesenzentner wiegen im Durchschnitt 15-30 Kilogramm.
Küchen-Tipp: Das Fruchtfleisch ist gut zum Einmachen und für Chutneys oder Marmelade geeignet.
Besonderheit: Nach dem ersten Frost dienen sie vor allem Amseln als dankbares Festmahl. Diese Kürbisse sind auch ein guter Gründünger, sollten aber nur auf nährstoffreichen Böden/Kompost verwendet werden.
12. Galeux d'Eysines (Erdnusskürbis)
Der Galeux d'Eysines ist ein pfirsichfarbener bis rosafarbener Kürbis, dessen Schale von warzenartigen Auswüchsen bedeckt ist. Diese ungewöhnliche Erscheinung entsteht durch Zuckeransammlungen. Sein süßes und aromatisches Fruchtfleisch ist cremefarben und eignet sich für verschiedene Zubereitungen.
Pflanzzeit: Nach Ende der Frostzeit
Erntezeit: 95 bis 100 Tage nach der Keimung
Größe & Gewicht: 20 bis 30 Zentimeter groß und 5 bis 10 Kilogramm schwer
Küchen-Tipp: Ideal für Suppen, Pürees und Backwaren.
Besonderheit: Aufgrund seines süßen Geschmacks eignet er sich auch hervorragend für Desserts und Marmeladen.
13. Marina di Chioggia (Meereskürbis)
Der Marina di Chioggia ist ein dunkelgrüner Kürbis mit einer warzigen, unebenen Schale. Er ist rund und eher abgeflacht. Sein dichtes, süßes und leicht nussiges Fruchtfleisch ist besonders vielseitig in der Küche.
Pflanzzeit: Nach Ende der Frostzeit
Erntezeit: 100 bis 110 Tage nach der Keimung
Größe & Gewicht: 20 bis 25 Zentimeter groß und 4 bis 6 Kilogramm schwer
Küchen-Tipp: Hervorragend geeignet für Gnocchi, Ravioli-Füllungen, Suppen und Pürees.
Besonderheit: Aufgrund seiner festen Textur kann er auch in Stücke geschnitten und geröstet werden. Der Marina di Chioggia ist besonders beliebt in der italienischen Küche.
Wann ist ein Kürbis bereit zum Ernten?
Die Antwort ist einfach: Wenn ihr Stängel hart und trocken geworden ist und sich die Außenhaut mit dem Nagel kaum mehr einritzen lässt. Dann heißt es: abschneiden und reinschleppen, die Plutzer!
Das könnte Sie auch interessieren: