Schlehdorn – der widerspendstige Wildstrauch
Der Schlehdorn ist ein prachtvoller, störrischer Strauch, den schon Pfarrer Kneipp zu schätzen wusste.
Mit seinen zarten, leicht nach Mandeln duftenden Blüten ist der Schlehdorn, auch Hecken- oder Schwarzdorn genannt, im Frühjahr eine wahre Pracht. Seine Dornen und die stark in sich verwachsenen Zweige machen den Wildobststrauch allerdings zu einem recht störrischen Gesellen.
Ein Umstand, der bei der Ernte zwar nicht gerade hilfreich ist, dafür aber Strauchbrütern wie der Schwanzmeise sicheren Schutz vor Nesträubern bietet.
Die Früchte der Schlehe sehen wie Miniaturzwetschken aus und gelten ebenfalls als Steinobst. Allerdings sind sie in ihrer sauren Art geschmacklich weit weniger populär als ihre süßen Verwandten.
Was die Heilwirkung der Schlehe betrifft, ist es um die blauen Früchte gleich besser bestellt: Schon Pfarrer Sebastian Kneipp schwor auf Schlehenblütentee als verdauungsregulierenden Magenverstärker und Blutreiniger.
Die säuerlichen Beeren, aus denen Marmelade, Saft und Schnaps gemacht wird, sind reich an Vitamin C, jedoch erst nach dem ersten Frost genießbar. Dann heißt es aber geschwind ernten, sonst sind die Vögel schneller!
Schlehdorn (Prunus spinosa)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Standort: nährstoffreiche, humose und lockere Böden; weit verbreitet in Tal- und Berglagen; sonnig bis halbschattig
Pflege: anspruchslos, Vorkommen sogar zwischen Felsen und Schutthalden möglich
Pflanzung: wahlweise im Frühling oder Herbst in eine gut vorbereitete Pflanzgrube, als wurzelnackte Pflanze oder mit Ballen setzen
Blütezeit: März und April
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