Anzeige

Naturapotheke

Kren, das alte Antibiotikum der Bauern

Frisch gerieben pfeift der Kren so rasant durch unsere Nase, dass es beim Würstelessen manchmal schon zu viel des Guten ist. Ist die Nase jedoch verstopft, kommt uns seine Kraft zugute.

Kren (Foto: Mauritius Images/ Hera Food)
Foto: Mauritius Images/ Hera Food
Frisch geriebener Kren schmeckt und ist gesund.
  • Hilft bei: Harnwegsinfekten, Nerven- und Muskelschmerzen, Weichteilrheumatismus, Ischias und Koliken, Husten- und Rachenmittel.

  • Wirkung: Wehrt Bakterien, Viren und Pilze ab stärkt das Immunsystem, durchblutungsfördernd.

  • Anwendung: Umschlag, Sirup, in Speisen.

Karin Buchart erklärt die Heilkräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen. Hier geht es zu ihrem Buch: Die Naturapotheke

Anzeige

Heilanwendung

  • Bei bakteriellen Harnwegsinfekten hilft Kren. Dazu sind 10 bis 25 g frischer, geriebener Kren notwendig. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden ist die Wirkung spür- und messbar. Auch zur Nachbehandlung von Harnwegsinfekten empfiehlt sich diese scharfe Wurzel. Werden dem Kräutertopfen, den wir so gerne essen, Kren und Zitrone als Antioxidanzien zugefügt, schmeckt er besser und hat einen verdauungsfördernden und appetitanregenden Effekt.

  • Breiumschläge mit Kren helfen z. B. bei Nerven- und Muskelschmerzen, Weichteilrheumatismus, Ischias und Koliken. Dazu etwa 2 Esslöffel frisch geriebenen Kren 1 mm dünn auf ein Tuch auftragen, zusammenschlagen und 3 bis 5 Minuten auf die schmerzende Stelle auflegen. Der Krensirup (siehe Rezept unten) ist ein gutes Husten- und Rachenmittel.

Servus Mondpost

Wirkung

  • Senföle verscheuchen Bakterien, Viren und Pilze. Es gibt auch Hinweise, dass Kren das Immunsystem durch eine Vermehrung der Leukozyten stärkt. Isothiocyanate dürften sogar krebshemmende Eigenschaften haben.

  • Bei äußerlichen Auflagen reizt der Kren die Thermo- und Schmerzrezeptoren. Das wirkt so stark durchblutungsfördernd, dass eine vorsichtige und nur kurze Behandlung erforderlich ist.

  • Auch innerlich fördert Kren die Durchblutung und dadurch die Ausschüttung der Verdauungssäfte. Wichtig ist beim Genuss eine gesunde Magenschleimhaut.

Botanik

  • Kren fühlt sich im Alpenraum wohl und wächst in weiten Teilen auch wild. „Steirischer Kren“ und „Bayerischer Meerrettich“ haben eine lange Tradition und deshalb auch das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“.

  • Der Kren wächst gerne auf tiefgründigem, feuchtsandigem Lehm. Ab September bis spät in den Winter können die Wurzeln ausgegraben werden. Ab März werden auch die jungen Blätter als frisches Kraut zum Würzen verwendet und später die weißen Blüten als essbare Dekoration.

Geschichte

  • Der Volksmund kennt für den Kren viele Synonyme – vom Fleischkraut über den Pferderadies bis hin zum Bauernsenf oder Rachenputzer. Letzteres weist schon auf seine volksheilkundliche Verwendung hin.

  • In der Volksheilkunde wird die scharfe Wurzel auch „Antibiotikum der Bauern“ genannt. Gerne wurden den Kindern „Krenketten“ umgehängt, um Keime zu verscheuchen. Der Duft war nicht allseits beliebt, die Wirkung aber unübersehbar.

Inhaltsstoffe

  • Kren kann eine beträchtliche Menge an Senfölen aus glykosidischen Verbindungen, den Glucosinolaten, bilden. Wenn die Zellen durch Schneiden oder Raspeln verletzt werden, wirken Myrosinasen (Enzyme) und Wasser auf schwefelhaltige Verbindungen ein und es bilden sich die scharfen Stoffe.

  • Im Mund empfinden wir anfangs einen süßlichen Geschmack, der dann schnell in Schärfe umschlägt. Vitamin C und Kaliumsalze vervollständigen das Spektrum der Pflanzenwirkstoffe im Kren.

Kren-Sirup selber machen

  • 1 Teil Honig, 1 Teil frisch geriebene Krenwurzel, Zitronensaft.

  • Den Honig mit dem geriebenen Kren und dem Zitronensaft mischen.

  • 3-mal täglich einen Teelöffel im Mund zergehen lassen. Hilft bei Husten und befreit den Rachen.

Anzeige