Hausbesuch im Hausruckviertel
Wie aus einem verfallenen, über 300 Jahre alten Haus, ein kleines Paradies im Grünen wurde.
Unser Hausbesuch führt uns diesmal nach Oberösterreich, genauer gesagt ins Hausruckviertel. Hier, 200 Meter Luftlinie von der Donau entfernt, steht das hübsche Häuschen aus dem 17. Jahrhundert. Zahlreiche Besitzer hatten ihre Spuren hinterlassen, und als es die neuen Hausherren entdeckten, stand es überhaupt schon längere Zeit leer und verfiel. Das Dach war desolat, jedes Zimmer vollgestopft mit altem Gerümpel. „Wir haben uns trotzdem sofort in das Haus verliebt“, erinnern sie sich. Zuerst als Mieter, später als Eigentümer, setzte sich das Linzer Ehepaar zum Ziel, aus der Halbruine einen gemütlichen Zweitwohnsitz zu machen.
Die Arbeiten waren umfangreich. Im Erdgeschoß wurde aus dem Kuhstall ein kleines Bad. Das ehemalige Burgunderkammerl, in dem früher Futter aufbereitet wurde, ist jetzt Wirtschaftsraum. Und in der Stube kann man heute wieder gesellig beisammen sitzen. Im oberen Teil des Hauses befinden sich das geräumige Schlafzimmer, die „hohe Stube“ und ein Gästezimmer.
Die authentische bäuerliche Einrichtung war größtenteils vorhanden. „In dem alten Hausrat fanden sich sehr schöne alte Truhen und Kästen, die fachkundig restauriert wurden“, erzählt die Hausherrin. Nur die Eckbank in der Stube und das Bett habe man neu anfertigen lassen.
Der Loch-Trick
So schön und gemütlich das Schwabenannerl auch ist, im Winter konnte es ganz schön kalt werden im Schlafzimmer. Weil es keine Heizung in diesem Raum gibt, haben die Zeilingers – so wie in jahrhundertealten Bauernhäusern oft üblich – einfach ein Loch in den Boden gebohrt, um die Wärme der darunterliegenden Stube zu nutzen. In der steht nämlich ein Kamin, und durch das Loch strömt nun die warme Luft nach oben. „Ich hätte damals auch noch ein zweites Loch machen lassen sollen“, sagt Karl heute. Denn durch die Zirkulation würde sich das Schlafzimmer dann noch schneller aufheizen. Regina bevorzugt die romantischere Version: „Wir legen, wie früher, Steine auf den Ofen – und dann ab mit ihnen ins Bett!“
Alte Möbel mit neuem Glanz
Im alten Hochzeitskasten in der ehemaligen Auszugsstube wird heute das besondere Geschirr aufbewahrt. Die Buttermodeln stammen aus Viechtau und sind immer noch in Verwendung.
Ein Blick in den Garten
„Die Ruhe in der Au, das Haus inmitten der Felder, der Garten, der Innbach und die Donau spenden uns Kraft für Körper und Seele“, sagt der Hausherr. Auf dem Hausbankerl werden Kräuter gezupft, oder man genießt einfach nur die Sonne. Der Stadl ist heute wie ein kleines Museum, in dem Karl bäuerliches Erbe ausgestellt hat. Außerdem wird hier gern mit Freunden gefeiert.
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