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Brennnesselblätter mit heißem Wasser überbrühen. In einem Sieb gut abtropfen lassen, ein wenig ausdrücken, dann fein wiegen oder klein schneiden.
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Semmeln in Wasser oder Milch einweichen und gut ausdrücken. Zwiebel fein hacken und in Butter goldgelb anrösten.
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Brennnesselblätter, Semmeln und die gehackte Zwiebel in einer Schüssel vermischen. Unter Zugabe von Bröseln oder Haferflocken zu einer Masse rühren. Kleine Laberln oder Schnitzerln formen und in heißem Fett ausbacken.
Brennnessel-Schnitzerl
Dort, wo sich der Schnee besonders lange hält, waren die ersten Wiesenkräuter immer schon heiß begehrt: In Mürzsteg im Oberen Mürztal gab’s dann Brennnesseln nicht nur als Spinat, sondern auch als Laberln oder Brennnessel-Schnitzerln.
Die Brennnessel-Schnitzerl haben schon eine lange Tradition, wenn es hieß, viele Münder zu stopfen und die Speisekammern nichts mehr zu bieten hatten. Dazu werden die Blätter überbrüht, gehackt und wie faschierte Laberln zubereitet. Sie wurden im Frühling oft mit den letzten Erdäpfeln aus dem Vorjahr verspeist.
Eine kurze Geschichte der Brennnessel
Wir mögen uns vor ihren wehrhaften Blättern zwar ein wenig fürchten, aber die Brennnessel ist ein uraltes und geschätztes Hausmittel. In alten Überlieferungen lernen wir sie sogar als antidämonisches Kraut kennen. Sie half gegen böse Geister und teuflische Anfechtungen, schützte die Tiere im Stall, galt als Orakelpflanze und Aphrodisiakum.
Ab der Sommersonnenwende soll man die Brennnessel nicht mehr in der Küche verwenden, weil die Kraft der Pflanze auf die Samen übergeht. Aber auch die Samen werden seit jeher in der Heilkunde und Naturküche eingesetzt. Man kann sie zum Beispiel auf ein Butterbrot streuen. Sie stärken und regen an, helfen gegen Müdigkeit und allerlei körperliche Schwächen.
Angeblich versuchte man damit sogar Pferde zu dopen. In mittelalterlichen Klöstern aber fürchtete man die motivierende Kraft der Brennnesselsamen sehr. Den Mönchen war es nämlich strikt verboten, sie einzunehmen.
Noch ein Trick für Mutige:
Nimmt man ein Brennnesselblatt so in die Hand nimmt, dass man es nur an der Oberseite berührt, brennt es nicht, da die Brennfäden an der Unterseite sind. Dann gut zusammenrollen oder -quetschen. Dabei zerreißen die Fäden, und die darin enthaltene Säure tritt aus. So kann man es sogar roh essen!
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im April 2013 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
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4 Portionen | 15 Minuten | 45 Minuten |
200 g | Brennnesselblätter (nur die zarten grünen Spitzen) |
3 | Semmeln |
1 | große Zwiebel |
1 EL | Butter |
Semmelbrösel (oder Haferflocken) | |
Salz | |
Pfeffer | |
Fett zum Ausbacken |