Ennstaler Schnittlsuppe

Brotsuppe stand in vielen Gegenden oft auf dem Tisch; im oberösterreichischen Ennstal machte man daraus die „Schnittlsuppn“.

• Vor allem in der kalten Jahreszeit stand die Brotsuppe auf dem Speiseplan. Schwarzbrotreste wurden dafür in Scheiben geschnitten und mit einer heißen Selchsuppe übergossen. Dann blieb der Topf am Herdrand stehen, bis alles durchgezogen war. Die Suppe wurde gut durchgerührt und heiß mit gebratenem Speck oder einem Klecks Rahm und Schnittlauch serviert.

Servus-Tipp:

• Von dieser Suppe heißt es, dass sie so dick sein konnte, dass „der Löffel darin steht“. Damit die Suppe noch deftiger wird, kann man auch in Schmalz gebratene Zwiebelringe auf die Brotscheiben geben oder etwas Sauerrahm einrühren.

Wertvolles Lebensmittel: Brot

Dass Brot und Gebäck nahezu rund um die Uhr frisch und ofenwarm zur Verfügung stehen, ist eine Erscheinung unserer Tage. Noch vor ein bis zwei Generationen war es üblich, Brot – ob selbst gebacken oder beim Bäcker gekauft – zumindest für eine Woche auf Vorrat daheim zu haben.

• Frisches Brot zu essen war nicht selten verpönt und manchmal sogar verboten. Das lag vor allem daran, dass man von frischem Brot viel mehr essen konnte (oder musste), bis man satt war. Das wertvolle Lebensmittel wurde höchst sorgfältig behandelt und bis zum letzten Scherzl verwertet.