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Wein mit Zucker und Gewürzen aufkochen lassen.
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Dotter mit Stärkemehl und etwas Wein versprudeln und mit der Butter in den kochenden Wein einrühren. Bis zum erneuten Aufkochen auf der Hitze stehen lassen, dann durch ein Sieb seihen.
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Mit in Butter gerösteten Semmelschnitten servieren.
Pannonische Weinsuppe
Die bäuerliche Küche des Burgenlandes kennt viele Arten von Suppen. Zur Erntezeit, darf es auch eine sein, die fast nur aus Wein besteht.
Die Weinsuppe hat im pannonischen Raum lange Tradition und ist in so manch altem Kochbuch ausfindig zu machen. Ging es im Sommer ans Ernten, kam die Familie mittags oft gar nicht nach Hause.
Stattdessen wurde ein großer Topf Suppe hinaus aufs Feld getragen. Die Weinsuppe war zu dieser Jahreszeit ein beliebtes Gericht; der Wein gab ordentlich Kraft für die schwere Arbeit in der Hitze.
Varianten der Weinsuppe
Die Basis bildete meist Weißwein, darin wurden Zimt, Gewürznelken oder Neugewürz gekocht und mit Stärke und Eidotter versprudelt. Als Einlage gab es gebähte Semmel- oder Brotschnitten. Weinsuppen haben in Gegenden, in denen Trauben gedeihen, naturgemäß eine sehr lange Tradition.
Die Kombination mit Zimt findet sich quer durch die Lande, so auch in einer berühmten Verwandten der burgenländischen Variante, der „Terlaner Weinsuppe“ aus Südtirol. Da empfiehlt sich allerdings eine kräftige Rindsuppe als Hauptzutat, der Wein ist in der Terlaner Suppe nur ein Geschmack und Säure verleihender Bestandteil.
Und noch einen wichtigen Unterschied gibt es: Der Zimt wird in der Südtiroler Version meist nicht mitgekocht, sondern auf die traditionelle Einlage – geröstete Brotwürfel – gestreut. Wer’s noch ein bisschen würziger und deftiger mag, der brät am Anfang gehackte Zwiebeln in Butter an und kocht sie in der Suppe weich.
Eine kurze Pannonische Suppengeschichte
„Suppenschaben“ wurden die Burgenländer einst nicht sehr schmeichelhaft genannt. Tatsächlich stand in Pannonien oft ein großer dampfender Topf, aus dem gemeinsam gelöffelt wurde, auf dem Esstisch. Schon zum Frühstück gab es eine „ainbrennte Supp’m“ oder auch „ainbrennte Griaßsupp’m“, dazu gekochte „Krumpian“ (Erdäpfel) oder ein Stück Brot.
Zu Mittag war die Suppe oft das Hauptgericht, denn für eine reiche, üppige Kost reichte es in vielen Familien nicht. Danach standen allenfalls noch Kraut, Rüben, Bohnen oder eine Mehlspeis auf dem Speisezettel.
Fleischsuppen waren selten, höchstens an Schlachttagen gab es die kräftige „Braesupp’m“, in der tagsüber sämtliche Zutaten für Würste oder Blunzen gekocht worden waren und die an alle ausgegeben wurde. Sie solle, so hieß es, „sieben Lebensgeister“ enthalten.
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Juli 2013 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
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4 Portionen | 20 Minuten | 40 Minuten |
1 l | Weißwein |
2 | Dotter |
100 g | Zucker |
Zimt, Gewürznelken und Neugewürz nach Geschmack | |
1 TL | Stärkemehl (Kartoffelmehl) |
20 g | Butter |
2 | Semmeln |
Butter zum Rösten |