Hauptspeise

Pinzgauer Bettlmandlgulasch

Guat und gnuag – das ist die best’ Bauernkost, sagt der Volksmund. Eine Salzburger Suppe aus Erdäpfeln, mit Wurst und einem guten Schöpfer Rahm erfüllt diese Vorgaben perfekt.

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Foto: Eisenhut & Mayer
Das Pinzgauer Bettlmandlgulasch schmeckt immer.  

Den Namen Bettlmandlgulasch hat die Mahlzeit wohl, weil es damals ein Armeleutessen war. Ein schlichtes Erdäpfelgulasch, mit Wurst und Rahm zubereitet. Die wichtigste Zutat dafür war das ganze Jahr vorhanden: Die Erdäpfel kamen aus dem Küchengarten und wurden im Keller gelagert. Und das war bei der vielen Arbeit immer ein wichtiges Argument für die Köchin.

Das Bettlmandlgulasch und seine Reise durch die Geschichte

Deftige Suppen und Eintöpfe waren immer ein wichtiger Teil der Alltagsküche. Vor allem wenn es galt, viele Leute satt zu bekommen. 281 Fleisch- und 107 Fastensuppen listet beispielsweise das historische „Neue Saltzburgische Kochbuch“ von 1718 auf – mit einem ganzen Kapitel, das sich unter dem Titel „Gemeine Suppen“ bodenständigen Gerichten widmet.

  • Die Basis bildeten Erdäpfel oder Mehl, dazu kamen Kräuter wie Thymian oder Majoran, Gewürze, G’selchtes oder Wurst.

  • Zubereitet wurde so ein gschmackiges Gericht in einem großen Topf – wie auch das Pinzgauer Bettlmandlgulasch, das mit einem Schöpfer Rahm verfeinert wurde.

  • Den Sommer über wurde das Bettlmandlgulasch manchmal auch auf der Alm zubereitet, dazu gab es frische Milch.

Bettler und Almen hängen im Pinzgau der Sage nach durchaus zusammen: Der Herrgott persönlich kam demnach einst in der Gestalt eines Bettlers zu den Sennerinnen und Sennern vom Hochkönig. Und er bestrafte sie bitter, weil sie selbst in Saus und Braus lebten, den Weg mit Käse pflasterten und in Milch badeten, den armen Bettler jedoch ohne Mitleid davonjagten.

Die saftige Alm verschwand daraufhin zur Strafe unter einer eisigen Schneedecke. Sie heißt heute „Übergossene Alm“. Und wer weiß, wie die Geschichte ausgegangen wäre, hätten sie dem armen Mann doch nur ein Bettlmandlgulasch serviert ...

Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Oktober 2014 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.

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Menge Zubereitungszeit Gesamtzeit
4 Portionen 15 Minuten 45 Minuten
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Zutaten
800 g Erdäpfel
1 Zwiebel (groß)
Butter oder Öl zum Anbraten
2 TL Paprikapulver
1 Schuss Essig
2 EL Mehl
1 Becher Almrahm (ca. 125 ml)
0.5 Stück(e) Braunschweiger oder 1 Paar Debreziner
Salz
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Zubereitung
  1. Erdäpfel schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel klein schneiden und in etwas Butter oder Öl glasig anschwitzen. Mit Paprikapulver stauben und einmal durchrühren.

  2. Erdäpfel dazugeben und alles mit Essig ablöschen. Mit 1,5 Liter Wasser aufgießen und kochen, bis die Erdäpfel weich sind.

  3. Mehl mit etwas Wasser verrühren und gut in die Suppe einrühren. Noch einmal aufkochen lassen. Dann vom Herd nehmen und, wenn das Gulasch etwas ausgekühlt ist, den Rahm einrühren. Das Gulasch darf dabei nicht mehr zu heiß sein, sonst gerinnt der Rahm.

  4. Zuletzt die blättrig geschnittene Wurst (alternativ zur Braunschweiger kann man auch ein Paar Debreziner verwenden) in die Suppe geben, abschmecken und mit Bauernbrot servieren. Nach Geschmack mit einem großzügigen Löffel Rahm garnieren.

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