Harte Jahre, schönes Leben – Almgeschichten
ServusTV „Heimatleuchten“ nimmt uns mit auf die Almhütten des Landes. Dabei begegnen wir Menschen, für die das Leben auf dem Berg trotz aller Entbehrungen einfach nur erfüllend ist.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Es klingt wie die perfekte Idylle, das Leben auf der Alm voll Ruhe, Natur und Abgeschiedenheit. Ein Traum von Frieden und Lebensglück. Meist bedeutet es allerdings harte Arbeit und viele Entbehrungen. Die Menschen, die die Alm trotzdem gerne ihre Heimat nennen, tun dies aus tiefster Überzeugung und mit ganzem Herzen.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Noch wie vor 100 Jahren
Ein Leben wie damals führt Willi Gruber mit seiner Familie auf der Karseggalm im Großarltal. Jeder hilft hier auf seine Weise, um die altertümliche Hütte zu bewirtschaften. Oma Anna richtet das Frühstück auf dem offenen Feuer, während die Söhne Christoph und Joseph die Ziegen versorgen. Der 17-jährige Sohn Hannes kümmert sich unterdessen mit dem Vater um den heimatlichen Hof im Tal. Ein Leben, das niemals still steht. Auch wenn es hier gemächlicher zugeht als in der Stadt und die Tagesbesucher der Alm zurückversetzt werden in eine Zeit ohne Strom und Internet.
Mia schau’n, dass ma so vü wia möglich selber damoch’n. Wia ma’s halt scho in der Familie über 200 Jahr betreiben.Willi Gruber, Bauer
Ausbildungsstätte: hoch oben auf der Alm
Auf der Kallbrunnalm in Weißbach bei Lofer werden die Hirten und Senner von Morgen ausgebildet. Die Arbeit ist vielfältig: von der Hüttenvorbereitung für den Sommer bis hin zum Umgang mit dem Vieh oder dem Zubereiten von Produkten wie Butter und Käse. Die 27-jährige Immobilientreuhänderin Stefanie Behrendt ist eine der Teilnehmerinnen, die sich damit einen Herzenswunsch erfüllt. Aber was alles zum Leben eines Senners oder einer Sennerin gehört, überrascht manch einen Azubi.
Auf die Berg gehen bedeutet für mi Freiheit, Loslassen, Genießen, Ruhe. Der Kopf is frei und das Herz blüht auf.Josef Cekon, Almhalter
Einen Neuanfang hat auch Josef Cekon auf der Sankt Stefaner Alm im Gailtal in Kärnten gewagt. Auf 1.500 Metern arbeitet der 56-Jährige als Almhalter und kümmert sich um das Vieh der umliegenden Bauern. Kühe, Pferde und Ziegen gehören zu seinen engsten Vertrauten. Weg vom ewigen Trubel und dauernden Stress hat er zurück zu sich selbst und zu einem Leben im Hier und Jetzt gefunden.
Weniger reduziert geht es auf der Angerer Alm am Kitzbüheler Horn zu. Den einstigen Bergbauernhof bewirtschaftet die ehemals jüngste Hüttenwirtin des Landes Annemarie Foid seit 1989. Ihre Tochter Katharina Foidl ist mittlerweile als Küchenchefin in den Familienbetrieb eingetreten. Gemeinsam haben sie einen der bestsortierten Weinkeller des Landes geschaffen und bewirten ihre Gäste mit Köstlichkeiten aus der Region. Doch auch in diesem Familienbetrieb ist Feierabend ein Fremdwort. Bewusst werden die Auszeiten gewählt und die Schönheit der umliegenden Natur genossen.
Es heißt nicht, dass es immer nur um Kaviar geh’n muss. A guat’s Brot, a guate Butter, a schöner Schluck Wein und dann is des scho der größte Luxus eigentlich.Annemarie Foidl, Diplom-Somelier & Hüttenwirtin
Luxus braucht Sepp Kahn auf der gut 300 Jahre alten Alm auf dem Lerchenberg im Tiroler Windautal keinen. Umliegende Bauern bezeichnen ihn gar als rückständig. Doch für den Senner und Literaten ist die Rückkehr zu einem beschaulichen, ruhigen Leben der Schlüssel zur Zukunft.
Die Almen Österreichs könnten unterschiedlicher nicht sein: ihre Wirte und Wirtinnen sind vielfältig und die Hütten voller Geschichten und Traditionen. Eins haben sie aber alle gemeinsam: die Passion für ein Leben in und mit der Natur.
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