Die Fichte: Pflanzenwissen, Pflege & Nutzen
Die Fichte ist in unseren heimischen Wäldern weit verbreitet und wird gerne mit der Tanne verwechselt. Lesen Sie hier, woran das liegt und was der Nadelbaum zum Wachsen braucht.
Womit wir schon bei einem weitverbreiteten Irrtum wären: Wenn der Volksmund von Tannenzapfen spricht, ist er auf dem Holzweg. Bei Tannen fallen die Zapfen nämlich nie als Ganzes zu Boden, ihre Schuppen werden schon einzeln auf dem Baum abgeworfen. Übrig bleibt nur ein kerzenartiger Dorn, die Zapfenspindel.
Vielmehr sind meist die Fichtenzapfen gemeint, und zwar jene der Rotfichte (Picea abies). Deren bis zu 15 Zentimeter lange Früchte mit den sauber angeordneten, fast dreieckigen Schuppen prägen unser Bild von den „Tannenzapfen“. Die Blütenkerzen stehen zunächst aufrecht auf den Zweigen. Nach der Befruchtung schließen sich die Schuppen. Dann erst hängen die Zapfen an den Ästen herunter. Im Herbst fallen sie als Ganzes vom Baum.
Besonders schön sind die eiförmigen, zunächst blauvioletten Zapfen der Serbischen Fichte (Picea omorika), die später ein glänzendes Zimtbraun annehmen. In Gärten sind sie beliebt, weil sie schon in jungen Jahren viele Zapfen tragen. Außerdem eignen sie sich aufgrund ihres schlanken Wuchses gut für Hecken.
Die Fichte wurde übrigens früher als bewahrender, weiblicher Baum angesehen – mit der Fähigkeit, dem Menschen Krankheiten abzunehmen. Bei den alten Römern stand sie für Trauer und Tod.
Die Fichte (Picea)
Familie/Vorkommen: Fichte sticht, Tanne nicht!, lautet ein gärtnerischer Merkspruch. Es gibt etwa 35 Fichtenarten – von Mitteleuropa bis weit ins kontinentale Asien. Vor allem in niederschlagsreichen Gebirgslagen fühlt sie sich wohl. Fichtennadeln sind kurz und spitz.
Standort: Tiefgründiger, feuchter Boden, geringe Nährstoffansprüche (staunasse Standorte vermeiden); sonnig, ist aber wie die Tanne auch schattentolerant.
Pflege: Wenn man sie schneidet, muss man immer einige Zentimeter der grünen Triebe stehen lassen (sonst entstehen Löcher).
Blütezeit/Fruchtreife: Die Fichte (Picea) blüht je nach Klima erstmals nach etwa 20 bis 40 Jahren; April bis Juni/September bis November.
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