So gesund ist die Hagebutte
Sie schmeckt, sie heilt – und sie ist auch für den einen oder anderen Lausbubenstreich, als Juckpulver, bekannt.
Die Schönheit von Wildrosen findet gleichsam ihre Krönung in diesen kleinen roten Beeren, die uns im Herbst fröhlich entgegenleuchten. Der Namensteil Hag weist übrigens auf das Vorkommen der Pflanze in Hecken hin. Er steckt auch in Hagedorn (Bezeichnung für dornige, heckenbildende Büsche und Sträucher). Ebenfalls bekannt sind Hagebutten als Hetscherln, Hetschepetschen, Hägen, Hiften, Rosenäpfel oder Hetschhiven.
Von den rund 200 Wildrosenarten sind die Hundsrose (Rosa canina), die Apfelrose (Rosa villosa) und die Kartoffelrose (Rosa rugosa), die sehr gartentauglich ist, am meisten verbreitet.
Jede Hagebutte ist übrigens essbar. Die kleinen Früchte sind reif, wenn ihre Farbe leuchtet und sie noch relativ hart sind. Ab Oktober ist es meist so weit, dann können Hagebutten geerntet werden.
Die Früchte übertrumpfen je nach Art mit einem Vitamin-C-Gehalt von 400 bis 5.000 mg pro 100 g sogar Zitronen.
Ein Tee hilft bei Erkältungskrankheiten und Frühjahrsmüdigkeit, in der dunklen Jahreszeit können Hagebutten gegen Abgeschlagenheit wirken.
Auch die Wundheilung wird durch die Früchtchen positiv beeinflusst. Das kann man gleich bei der Ernte überprüfen. Vor allem in der ersten Oktoberhälfte ist das Pflücken wegen der Stacheln an den Zweigen sehr mühsam. Am besten nimmt man spezielle Rosenhandschuhe dafür.
Hagebutte (rosa canina)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae).
Standort: Sonnig, eher kalkhältige Böden; noch mehr mag sie schwere und steinige Böden.
Pflege: Verträgt keine Staunässe und keine verdichteten Böden, sonst pflegeleicht.
Pflanzung: Wahlweise im Frühling oder Herbst in eine gut vorbereitete Pflanzgrube setzen.
Blütezeit: Mai bis Juni; meist rosa, selten weiß.
Ernte: Oktober bis Dezember.
Hagebutte verarbeiten
Man kann sie dörren und trocknen, zu Tee, Mus, Kompott, Marmeladen, Sirup oder Süßmost verarbeiten und Schnaps daraus brennen.
Einziger Haken: Bevor die Früchte verarbeitet werden, sollten sie mit einem Löffel entkernt werden. Das ist nicht nur aufwendig, sondern oft auch unangenehm, weil's juckt. Nicht zufällig werden Hetscherln seit vielen Lausbubengenerationen als Juckpulver eingesetzt.
Beim Entkernen lindert Wasser zum Händeeintauchen in einer Schale direkt am Arbeitsplatz die Mühsal.
Gut zu wissen: Die leicht nach Vanille schmeckenden Kerne sind auch nützlich als Tee, der früher bei Rheuma und Gicht verabreicht wurde.
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