Ein Steckbrief über den Frühjahrsblüher: die Wildtulpe
Im blühenden Frühlingsgarten geht’s schnurstracks zu den kleinen Wilden. Die botanischen Tulpen oder Wildtulpen sind grazile Schönheiten mit dem Charme des Einfachen, die sich pflegeleicht in den Garten integrieren lassen.
Von zartem Weiß und intensivem Gelb bis zu knalligem Rosa und kräftigem Rot, von der Tulipa clusiana über die Tulipa turkestanica bis zur Tulipa saxatilis: Die Vielfalt der Wildtulpen lässt uns jedes Jahr aufs Neue staunen. Unverwechselbar ist auch die Tulipa tarda mit ihren weit geöffneten gelb-weißen Blütensternen und ihren glänzenden Blättern. Jede Zwiebel bildet vier bis sechs Blüten mit gelben Staubblättern.
Und im Gegensatz zu den großblumigen Gartentulpen, die Mitte des 16. Jahrhunderts durch einen Diplomaten des Wiener Hofes vom Osmanischen Reich den Weg in unsere Gefilde fanden und ab 1593 als exotische Kostbarkeiten einen wahren Tulpenrausch auslösten, sind die kleinen Verwandten wunderbar unkompliziert.
Wildtulpen halten es jahrelang am selben Platz aus, vermehren sich über Brutzwiebeln und Samen – und tauchen wie von Zauberhand jeden Frühling an immer neuen Stellen im Garten auf.
Wildtulpen (Tulipa spec)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Standort: Wildtulpen brauchen vollsonnige Standorte und lockere, nährstoffreiche Böden ohne Staunässe.
Pflege: Ungestört lassen; den Rasen erst mähen, wenn die Blätter eingezogen sind.
Pflanzung: Zwiebeln dreimal so tief pflanzen, wie sie hoch sind. Pflanzabstand: ca. 10 cm, in größeren Gruppen pflanzen. Vermehrung durch Samen oder Tochterzwiebeln; Abtrennung von Tochterzwiebeln. Ausgesäte Tulpen blühen in der Regel erst nach etwa vier Jahren.
Blütezeit: Von Anfang März bis in den Mai hinein.
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