Ein Farbtupfer für den Garten: strahlende Sonnenbraut
Trotz ihrer offensichtlichen Vorzüge konnte sich die Sonnenbraut als Blütenstaude und Schnittblume in unseren Breiten nur zögerlich durchsetzen.
Ein unentbehrlicher Gartenschatz
Beginnen wir mit der Sonnenbraut, die den umgekehrten Weg vieler Menschen der beginnenden Neuzeit ging: Sie reiste per Schiff von ihrer ursprünglichen Heimat in Nord- und Südamerika nach Europa.
Naturforscher Carl von Linné beschrieb die Sonnenbraut 1753 erstmals wissenschaftlich. Ende des 18. Jahrhunderts war Johann Gottlieb Gleditsch, der Leiter des Botanischen Gartens in Berlin, voll des Lobes über die pflegeleichten Schönheiten:
Ein hohes amerikanisches Staudengewächs, welches sich in der Wurzel ganz ungemein vermehret ... und giebt unter übrigen eine gute Abwechslung. Es bringt im Sommer große und häufige goldgelbe Blumen, blüet ziemlich lange.
Der deutsche Staudengärtner Karl Foerster (1874–1970) war einer der ersten begeisterten Heleniumzüchter. Auf ihn gehen etwa 20 Sorten zurück.
Und auch er streute der Sonnenbraut verbale Rosen: Sie ist zwar keine große Dame, dafür aber ein unentbehrlicher Gartenschatz.
Heute lässt sich mit den einzelnen Heleniumsorten der Sommer ein bisschen verlängern. Bei geschickter Sortenwahl leuchten die Sonnenbräute von Juni bis in den Oktober hinein in einem wahren Farbenrausch. Darüber freuen uns nicht nur wir Menschen, sondern auch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten – besonders im Herbst, wenn die Nahrung knapp wird.
Sonnenbraut
Familie: Korbblütler (Asteraceae).
Standort: sonnig; guter, humusreicher, nicht zu trockener Boden.
Pflanzzeit: Frühling und Herbst.
Pflege: Rückschnitt gleich nach der Blüte fördert die Vitalität der Pflanze; hohe Sorten stützen und aufbinden; eine Düngergabe pro Jahr mit Kompost oder Hornspänen; ca. alle 5 Jahre verjüngen: Pflanze ausgraben, Wurzelballen teilen und wieder neu pflanzen.
Früh blühend (ab Juni/Juli): Kupferzwerg (kupferrot, 80 cm), Moerheim Beauty (kupferrot, 100 cm), Waltraud (braunrot mit gelben Spitzen, 90 cm).
Hauptblütezeit (August bis September): Rubinzwerg (feuriges Rot, 60 cm), Biedermeier (gelb mit rotem Ring, 100 cm), Indianersommer (braunrot, 120 cm).
Spät blühend (September bis Oktober): Goldrausch (goldgelb, 140 cm), Rauchtopas (gelb mit brauner Unterseite, 140 cm), Baudirektor Linne (rotbraun mit gelben Spitzen).
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