Malerischen Blumen-Vorgarten gestalten
Mit dem Schritt von der Straße in den Vorgarten lässt man den öffentlichen Raum hinter sich. Im erfrischenden Duft der Blumen kommen wir daheim an. Jetzt im Frühling ist die beste Zeit zur Gartengestaltung.
Ein Vorgarten ist wie eine Visitenkarte. Einladend soll er sein und repräsentativ. Er darf aber auch nicht protzig sein. Er soll die Privatsphäre wahren und dennoch nicht abweisend wirken. Keine leichte Aufgabe, zumal ja meist nur eine beschränkte Fläche zur Verfügung steht. Da ist gestalterisches Gefühl gefragt.
Im Frühling ist die beste Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme. Denn die Strukturen des Vorgartens sind gut sichtbar, Neugestaltungen und Neupflanzungen können sofort umgesetzt werden.
Ist der Gartenzaun noch in Schuss? Stimmen die Proportionen zwischen Pflanzen und Haus? Fehlen noch Farbtupfer in den Beeten? Für einen guten Überblick hilft es, ein paar entschlossene Schritte vom Haus wegzugehen, damit man den Garten so sieht, wie ihn auch Vorbeikommende wahrnehmen.
Schließlich hat der „Garten vor dem Haus“, vor allem für das Ortsbild, eine lange Tradition. Wir kennen die typischen Straßendörfer Niederösterreichs und des Burgenlandes: Durch den Ortskern führt meist eine gerade Straße und zu beiden Seiten schließen die Häuserfluchten an. Wenn die Flächen zwischen Straße und Häuserzeile breit genug waren, wurden sie durch einen Zaun vom Straßenraum abgegrenzt und als Nutzgarten, später oft auch als Ziergarten gepflegt. Noch heute prägen klassische Bauerngartenblumen wie Rittersporn, Fuchsschwanz, Dahlie und Herzerlstock so manche dörfliche Vorgartenzeile.
Schön ist es natürlich, wenn der Vorgarten im Stil und in der Pflanzenwahl zu Haus und Umgebung passt – und dabei vor allem nicht zum Autoabstellplatz verkommt.
Für Einsteiger ist der sicherste Weg eine neutrale Bepflanzung mit blattzierenden Stauden und schlichten Gehölzen. Sie bringt das Haus gut zur Geltung und kann jahreszeitlich zusätzlich mit Topfpflanzen aufgepeppt werden – von Frühlingsblühern wie Tulpen und Narzissen über Sommerblumen wie Margeriten und Fuchsien bis zu weihnachtlichen Schneerosen und immer grünen Pflanzen.
Wer es raffinierter will, kombiniert Blüten und Blattwerk, wobei für die Pflanzenauswahl Lage und Bodenqualität des Vorgartens wichtig sind.
Strahlend im Licht
Wer das Glück hat, einen sonnigen Vorgarten bepflanzen zu dürfen, kann tief in den Farbtopf greifen. Wenn der Boden nährstoffreich und gut versorgt ist, gedeihen die meisten Pflanzen in voller Pracht. Das beginnt im Frühjahr mit Tulpen, Narzissen und Traubenhyazinthen. Ab Mai blühen die Pfingstrosen, und im Sommer bereichern anspruchslose Stauden wie Taglilien, Glockenblumen und Phlox das Vorgartenbild. Duftende Strauch und Kletterrosen sorgen für ein sommerliches Blütenmeer ohne großen Pflegeaufwand. Sie sind in Kombination mit kniehoch wachsender, blau blühender Katzenminze und Bartblumen ein sicherer Tipp.
Genügsam im Trockenen
Auch wenn der Boden des Vorgartens eher karg und trocken ist, lässt sich mit der passen den Bepflanzung eine fröhliche, einladende Wirkung erzielen. Ganz hervorragend blühen unter diesen Bedingungen zum Beispiel weiße und gelbe Schafgarben, gelbe Wolfsmilch, blaue Kugeldistel und rosafarbene Fetthennen. Obendrein brauchen diese Pflanzen nur wenig gegossen zu werden.
Die Halme von trockenheitsliebenden Gräsern wiegen sich schön im Wind und bringen Struktur in die Bepflanzung. Kies eignet sich gut als Mulchschicht. Ein paar große Steine harmonisieren das Trockenbeet zusätzlich.
Stimmig im Schatten
Im schattigen und halbschattigen Vorgarten mit einem zumeist feuchteren Boden kann man gut mit Grüntönen aller Nuancen arbeiten. Als Bodendecker kommen dann Goldnessel und Taubnessel mit ihren dekorativen Blattzeichnungen, aber auch Haselwurz und Efeu infrage. Sie alle wachsen anspruchslos, sodass kaum Pflege nötig ist.
Für optische Akzente sorgen größere Einzelstauden wie das Salomonsiegel, die variantenreichen Blätter der Funkien oder in weißen Rispen blühender Waldgeißbart. Waldstimmung vermitteln auch die dekorativen Wedel von Hirschzungenfarn und Wurmfarn. Dazwischen bringen die blauvioletten Blüten von Schwertlilie und Storchschnabel, das Gelb des Goldfelberich oder Rosa, Weiß und Violett von der Prachtspiere Farbtupfer. Aus dem Halbschatten leuchtet der gelb blühende Lerchensporn, zartgelbe und weiße Elfenblumen und das hellblaue Gedenkemein. Größere Stauden wie Akelei und Tränendes Herz (Herzerlstock) sowie Hortensien verleihen dem Vorgarten auf Wunsch einen eher traditionellen Charakter.
Tipps zur Gestaltung
Beim Bepflanzen schmaler Vorgärten sollte man auf ein Gefälle der Pflanzenhöhen vom Haus zur Straße hin achten. Dabei setzt man höher wachsende Pflanzen an die Hausmauer, niedrige Pflanzen nach vorn an den Zaun.
Die Mehrheit der Pflanzenfarben sollte am besten mit der Farbe des Hauses harmonieren. Einzelne Ausreißer setzen dabei Akzente. Der Grundfarbton lässt sich dann das ganze Jahr über mit Zwiebel- oder Sommerblumen in Töpfen ergänzen.
Nicht nur die Blütenfarben, auch Düfte sind eine Bereicherung und auf dem täglichen Weg vom und zum Haus immer präsent. Flieder, Duftschneeball, Magnolien oder auch Madonnenlilie, Phlox, Goldlack und Lavendel eignen sich bestens dafür.
Auffällige Sträucher wie die Korkenzieherhasel oder die Drehweide schaffen interessante Strukturen und sind auch im Winter dekorativ.
Heckenumsäumte Vorgärten sollten nicht völlig hinter der grünen Mauer verschwinden, sondern in Teilen einsichtig bleiben. Sie ergänzen das Hausbild.
In kleineren Vorgärten sollte man sich auf kleinwüchsige Bäume beschränken, sonst versinkt nach ein paar Jahren alles in tiefem Schatten. Geeignet sind da zum Beispiel Felsenbirne, Weißdorn, Zierapfel, Kugelakazie, Kugelahorn oder die Säulenhainbuche.
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