Backe, backe Kuchen
Die österreichische Mehlspeisküche ist voller süßer Wunderwerke. Manches entstand aus der Not, vieles ist einfacher nachzubacken, als man denkt, und alle Rezepte beinhalten das Beste ihrer Region.
1. Apfel-Mohnkuchen
Die Küche der k. u. k. Monarchie kennt viele Rezepte mit Mohn, vor allem aus dem Waldviertel, wo nachweislich seit 1280 Mohn angebaut wird. Laut Botaniker und Benediktiner Walahfrid Strabo (808–849) soll der Mohn seinen Namen vom Geräusch des Kauens haben, köstlich sind die Mohnsamen in Grau, Weiß oder Blau auf jeden Fall. Gerade in Kombination mit der süßlichen Säure von Äpfeln können sie ihr nussiges Aroma voll ausspielen. Zum Rezept
2. Uhudler Schokoladekuchen
Es ist das intensive Aroma von Walderdbeeren, Himbeeren und Ribiseln, das den burgenländischen Uhudlerwein so unverwechselbar macht. Er entstand im 19. Jahrhundert nach der Reblaus-Katastrophe, als die Bauern die ersten resistenten Stöcke aus Amerika nicht veredelten. Sie ließen Trauben ausbilden und kelterten ihr Nationalgetränk, dessen Fortbestand jetzt einmal bis 2030 gesichert ist. Seine herbe Säure macht sich besonders gut in Kombination mit der Süße von Schokolade. Zum Rezept
3. Salzburger Nockerl
Manche sagen ja gerne „viel heiße Luft mit Staubzucker drumherum“, die haben aber keine Ahnung. Die Zubereitung ist zwar keine Hexerei, dass die Nocken aber so dastehen wie die leicht angeschneiten Hausberge der Domstadt, verlangt ein bisschen Übung. Man darf den Schnee nicht überschlagen, sagt Salzburger-Nockerl-Weltmeisterin Elfriede Bertl aus Dorfgastein. Das hört man daran, dass es beim Schlagen dumpfer wird. Der Rest ist dann nur mehr ein kleines Geduldspiel. Zum Rezept
4. Punschkrapferl
Angeblich haben wir diese Feinheit aus der hohen Schule der Wiener Konditorenkunst den Türken zu verdanken. Eine Theorie, die sich vor allem aus der Mischung von Rum, Schokolade und Marmelade zusammensetzt. Es könnten aber auch die französischen Petit Fours Pate gestanden haben. An die rosa Köstlichkeit wagen sich nicht viele heran. Es lohnt sich aber, weil man genau weiß, was drinsteckt. Noch ein Tipp: Sollten für die Fülle zu wenig Biskuitreste übrig sein, einfach ein paar Biskotten klein schneiden. Zum Rezept