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Gute Küche

Rund ums Schöberl: Varianten und Rezepte

Einfach und einfach köstlich: Das Schöberl, wie es in vielen ländlichen Regionen zubereitet wird, ist in seiner Schlichtheit eine wahre Delikatesse. Ob salzig oder süß – es schmeckt immer gut. Das gilt auch für die gleichnamige Suppeneinlage.

Wissenswertes rund ums Schöberl
Foto: Eisenhut & Mayer
Wissenswertes rund ums Schöberl

Ein Klassiker aus der Bauernküche

  • Das Bauernschöberl ist einfach eine Art Palatschinkenteig aus Mehl, Eiern, Milch und etwas Salz. In einem eigenen Schöberlgeschirr wird zunächst Schweineschmalz erhitzt, dann dieselbe Menge Teig eingefüllt und auf dem Herd beidseitig goldgelb gebacken.

  • Diese Schöberl wurden dann mit Salat gegessen oder mit Sirup versüßt.

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Das Schöberl als Nachspeise

  • Berühmt für ihre Schöberl ist die Waldburgangerhütte im Rax-Schneeberg-Gebiet (Niederösterreich). Sie liegt an der Bodenwiese am langgestreckten Gahns, auf den ein einfacher, nur im letzten Drittel steiler Weg vom Bahnhof Payerbach hinaufführt.

  • Die Alm-Schöberl hier sind weder Suppeneinlage noch Mahdhelfer-Frühstück, sondern eine Mehlspeise: Der Teig wird zusammenhängend in heißes Öl getropft, darauf wird Ribiselgelee geträufelt und das Ganze gezuckert. Die Hüttengäste raufen sich geradezu darum.

Servus Mondpost

Das Bluatschöberl

  • Eine interessante, heute kaum noch bekannte Schöberlvariation sind die Bluatschöberl, die dann entstehen, wenn man dem Teig statt Milch frisches (Schweine-)Blut zugibt.

  • Bei Franz Maier-Bruck („Vom Essen auf dem Lande“, Orac-Verlag 2006) wird der Palatschinkenteig statt mit Milch mit Blut angerührt. Dann spiralförmig in dreifingerhohes Fett gegossen, und zwar in eine eigene, halbkugelförmige Schöberlpfanne, wie sie heute kaum mehr existiert. Sobald die Unterseite braun geworden ist, wird die Masse umgedreht und wieder etwas Teig auf die gleiche Art darübergegossen. Das wiederholt man so lange, bis die entstandene Kugel ca. 10 cm Durchmesser hat.

Das Kaiserschöberl

  • Gemeinhin bekannt ist das Schöberl als Suppeneinlage. Dafür wird ein festerer Teig aus Eiern, Mehl, Milch, Butter und Salz fingerdick auf ein Blech aufgetragen, im Rohr gebacken und danach in kleine Rechtecke geschnitten.

  • Für die Herkunft des Namens gibt es zwei Theorien: Eine besagt, dass es ein Herr Schöberl, seines Zeichens Hofkoch bei Kaiser Franz Joseph, erfunden haben soll. Die zweite stützt sich auf einen alten Kalender, in dem eine Suppe für das „Montagsmenü“ empfohlen wird. Dort heißt es: „Das für diese Suppe komponierte Backwerk wird mit einem kurzen Schub in den Ofen befördert und ist deshalb Schöberl benannt.“

  • In Wien wurde zu Zeiten der Monarchie besonderen Delikatessen gerne das Wort „Kaiser“ vorgesetzt, so könnten daraus die „Kaiserschöberl“ geworden sein.

Das Hollerschöberl

  • Als Hollerschöberl bezeichnet man fälschlicherweise im Teig herausgebackene Hollerblüten – und zwar wegen ihrer schöberlähnlichen Form.

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