Olympiasieger Lukas Mähr über das Segeln
Schafe sind wasserscheu, weil sie nicht gut schwimmen können. Schaf Res Mäh von der Servus-Bande trifft den Olympiasieger im Segeln Lukas Mähr. Kann er sie überzeugen, zu ihm aufs Boot zu steigen?
Ich heiße mit Nachnamen Mäh. Du heißt auch Mäh – aber mit einem r hintendran. Welche Gemeinsamkeiten haben wir noch?
Wir ernähren uns beide von viel gesundem Grünzeug. Deswegen sind wir beide sehr stark. Zum Segeln braucht man Muskeln, weil der Wind am Segel zieht und ein Segler am Seil zieht, an dem das Segel hängt.
Ich habe aber keine Arme, dafür vier Beine. Könnte ich trotzdem segeln?
Klar. Mit zwei Beinen stemmst du dich an der Bootskante ab, damit du bei den Wellen nicht den Halt verlierst. Mit den anderen beiden Beinen bedienst du die Segel, indem du auf die Seile steigst. Du kannst ein Seil auch mit den Zähnen halten – so machen das sogar manche Segler.
Du segelst immer mit jemanden zweitem. Warum?
Es gibt Boote, auf denen kannst du alleine segeln. Für manche Boote braucht man eine ganze Herde Menschen, um sie auf Kurs zu halten. Für mein Boot braucht man zwei: eine Steuerfrau, die die Richtung vorgibt, und einen Vorschoter, der die Segel bedient. Meine Steuerfrau ist normalerweise Lara Vadlau, aber du kannst es auch einmal versuchen.
Wie kommen wir zwei ans Ziel, wenn Gegenwind ist?
Indem wir nicht direkt gegen den Wind ankämpfen, sondern uns in einer Art Zickzackkurs fortbewegen.
Und wenn ich ins Wasser falle? Ich kann kaum schwimmen und fürchte mich vor Raubfischen.
Du trägst ja eine Schwimmweste. Außerdem bekommst du einen Neoprenanzug, damit dein Fell nicht nass wird. Die Raubfische essen am liebsten Wassertiere und keine Menschen oder gar Schafe.
Warum wünschen sich Segler immer „A Heu“? Weil sie Hunger haben?
Du meinst wohl „Ahoi“! Das ist Seemannssprache und bedeutet „Hallo“. Früher haben die Menschen „Hoy“ gerufen, um Schafe wie dich anzutreiben. Weil man „Hoy“ so laut rufen kann, haben es dann die Seefahrer verwendet, um sich auch bei Sturm verständigen zu können. Irgendwie ist das A dazugekommen, und es wurde zu „Ahoi“.
Wenn es auf dem Boot kein Heu gibt, bleibe ich lieber an Land und beobachte dich mit dem Fernrohr.
Lukas Mähr ist ein Segler aus Bregenz, der gerade bei den Olympischen Spielen in Paris zusammen mit Lara Vadlau Gold gewonnen hat. Er ist 34 Jahre alt. Das Boot, das er fährt, nennt man 470er, weil es 470 Zentimeter lang ist. Lukas ist Vorschoter und – braucht immer eine Steuerfrau. Vielleicht überlegt es sich Resi Mäh noch.
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