Schilf ahoi!
Komm mit auf eine kleine Bootsfahrt! Wir nehmen diesmal das Seeufer unter die Lupe, wo das Schilf im Wind rauscht und die sonderbarsten Tiere schwimmen und flattern.
Buntes Treiben im Wasser
Hast du den Schatten unterm Steg entdeckt? Das ist ein Wels, der auf kleine Fische und Krebse lauert. Als größter heimischer Fisch kann er so alt und schwer wie ein Mensch werden: 80 Jahre und über 100 Kilo. Und er wird länger, als ein Fußballtor hoch ist! Dagegen ist die Rotfeder nur so groß wie ein Schulheft und ernährt sich vor allem von Wasserpflanzen. Die schwimmende Schlange ist eine harmlose Ringelnatter. Und obwohl er fliegen kann, taucht der Gelbrandkäfer auch gern unter Wasser nach Larven oder Kaulquappen. Die Posthornschnecke ist ihm eine Nummer zu groß.
Ufernahes Vogelparadies
Auch Federvieh fühlt sich im Schilfgürtel richtig wohl: Der Löffler trägt sein Essbesteck im Gesicht und schnappt sich damit Leckerbissen aus dem seichten Wasser. Eine Blesshuhn-Familie paddelt durchs Wasser. Während die Eltern schon die typische weiße Stirn haben, piepst der Nachwuchs noch etwas zerzaust und rotköpfig hinterher. Und richtig viel zu tun hat der Teichrohrsänger. In seinem kunstvoll zwischen Schilfhalmen geflochtenen Nest halten ihn die hungrigen Jungvögel auf Trab.
Hohle Wunderpflanze
Schilf kann täglich eine Daumenlänge wachsen und wird höher als zwei Männer. Schilf sorgt auch für sauberes Wasser. Jedes Schilfrohr ist nämlich innen hohl, und so strömt mit der Luft auch Sauerstoff durch die ganze Pflanze. Was sie selbst nicht braucht, gibt sie durch die Wurzeln in den Boden ab. Von diesem Sauerstoff leben dann Bakterien, die die Entstehung von Schadstoffen im Wasser verhindern. Schilf ist übrigens auch ein tolles Baumaterial: Bis heute deckt man etwa Dächer damit. Und Feinspitze verspeisen junge Schilfsprossen als Gemüse oder machen aus den getrockneten Wurzeln Mehl zum Brotbacken.