Zur heiligen Barbara: Wie man im Winter Zweige zum Blühen bringt
Der Brauch der Barbarazweige und welche Gehölze man jetzt aus dem Winterschlaf aufwecken und zum Erblühen bringen kann.
Auch wenn die Natur draußen Winterpause macht, kann man sich in sein Zuhause Frühlingsstimmung holen. Dafür braucht es nur frisch geschnittene Zweige von Obstbäumen. Stellen Sie diese in eine Vase mit Wasser – mit ein bisschen Glück blühen ihre Knospen nach einigen Wochen auf.
Gut zu wissen: Werden die Zweige bei abnehmendem Mond geschnitten, was jetzt bis 12. Dezember 2023 der Fall ist, nehmen die Bäume dem bewährten Mondwissen zufolge keinen Schaden.
Zum Erblühen brauchen die Zweige eine Kältewelle – oder das Tiefkühlfach
Viele werden sich nun fragen: Warum blühen die Zweige eigentlich, wo sie doch eigentlich im tiefsten Winterschlaf sind? Die Antwort darauf ist einfach: Die Blütenknospen sind im Herbst schon fertig auf den Zweigen ausgebildet. Doch bevor sie blühen können, sollten sie ersten Frost durchgemacht haben. In den Knospen sind nämlich Stoffe eingelagert, die ein Aufblühen während einer zu kurzen Warmphase verhindern.
Diese Substanzen werden im Laufe des Winters durch die Kälte abgebaut. Erst wenn die Kälte vorbei ist, können die Knospen aufblühen. Auf diese Weise schützt sich der Baum vor zu früher Blüte, die niemals reife Früchte bringen würde.
Schneiden Sie die Zweige mit einem langen, schrägen Schnitt an und legen Sie sie über Nacht in lauwarmes Wasser.Johannes Käfer
Wenn es vor dem Schneiden der Zweige also noch nicht lange genug richtig kalt war, könnte es sein, dass keine Knospen aufblühen. Insofern ist der Barbaratag (4. Dezember) kein Garant dafür, dass Zweige erblühen, ein Blick aufs vergangene Wetter schon eher.
Ein kleiner Trick sei aber verraten: Wenn man die geschnittenen Triebe einige Tage im Tiefkühlfach des Kühlschranks aufbewahrt und dadurch einen kurzen Winter vortäuscht, dann stehen die Chancen auf Aufblühen ganz gut.
Welche Gehölze eignen sich für Blütenzweige?
Nicht nur Kirschzweige lassen sich in der Vase sehr gut vortreiben. Japanische Quitte, Goldregen, Ginster, Zierjohannisbeere, Forsythie, Weide, Schlehe und Dirndlstrauch können ebenso auf diese Weise angetrieben werden. Es müssen aber nicht nur Blütengehölze sein, auch Birkenzweige sehen wunderschön aus, wenn die lichtgrünen Blättchen hervorsprießen.
Wie behandelt man die geschnittenen Zweige?
Die Zweige sollten nach dem Schneiden zunächst einmal über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt werden. Durch diese Behandlung werden sie aus der Kältestarre aufgeweckt. Zum sicheren Aufblühen ist es notwendig, dass Sie die Enden der Zweige vor dem Einwässern mit einem langen, schrägen Schnitt anschneiden oder die Schnitt-Enden mit einem Hammer breit klopfen. Durch das aufgesplitterte Holz wird die Wasseraufnahmefähigkeit wesentlich erhöht.
Zum Wasser kann zur besseren Haltbarkeit etwas Staubzucker dazugegeben werden. Ich empfehle, das Vasenwasser alle drei bis vier Tage auszutauschen, um Fäulnis und Geruchsentwicklung zu vermeiden. Vorsicht auch vor allzu warmen Räumen oder unmittelbarer Heizungsnähe: Zu viel Hitze kann leicht Schaden anrichten, sodass die Zweige vertrocknen noch bevor sich die Knospen öffnen können.
Was ist der Barbara-Tag
Am 4. Dezember, dem Festtag der Heiligen Barbara, ist es Brauch, Zweige aus Obstbäumen zu schneiden und daheim in einer Vase mit Wasser aufzustellen. Beginnen diese am Heiligen Abend zu blühen, wird das als Zeichen des Glücks und der Gesundheit gedeutet.
Die Heilige Barbara wurde von ihrem eigenen Vater verraten und hingerichtet, weil sie zum christlichen Glaube übergetreten war. In der Weihnachtszeit sollen auf ihrem Grab viele Blumen geblüht haben.
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